Nächster Relotius-Skandal beim "Spiegel": Totes Flüchtlingsmädchen nur erfunden?
Hat der “Spiegel” seinen nächsten Relotius-Skandal? In vier Artikeln erzählte das Magazin die rührselige Geschichte eines kleinen Flüchtlingsmädchens (5), das an der EU-Außengrenze gestorben sein soll. Jetzt wurden die Berichte gelöscht. Griechenlands Migrationsminister behauptet, dass es das Mädchen nie gegeben hat.
Vier Artikel widmete der “Spiegel” der Geschichte. Unter dem Titel “Todesfalle EU-Grenze” findet sich aber nicht mehr die traurige Geschichte einer kleinen Flüchtlingsgruppe, sondern mittlerweile nur noch ein Statement der Redaktion.
"Nun ist Maria tot"
Nicht nur am Tod des Mädchens gibt es Zweifel. Es sei sogar unklar, ob es überhaupt existierte. In einem der fraglichen Artikel schrieb der Spiegel-Reporter laut der Seite “Medieninsider” anklagend: „Nun ist Maria tot. Sie ist Anfang August an Europas Außengrenze gestorben, weil ihr griechische Behörden jede Hilfe versagten. Sie wurde gerade einmal fünf Jahre alt.“
"Spiegel"-Reporter hält an seiner Geschichte fest
Der griechische Migrationsminister Notis Mitarachi meldete Zweifel an, die er auch Spiegel-Chefredakteur Steffen Klusmann in einem Brief im September mitteilte. Darin warf Mitarachi dem Reporter des Hamburger Nachrichtenmagazins vor, dass er die Angaben zu dem Fall ungefiltert von NGOs übernommen habe. Der brisante Vorwurf: „Aus den Fakten und allen fotografischen Beweisen geht hervor, dass es kein vermisstes Kind gibt, geschweige denn ein totes Kind.“
“Spiegel”-Reporter Giorgos Christides, der die Geschichte in Griechenland recherchierte, hat sich laut “Medieninsider” zu den Zweifeln bereits Ende August geäußert. In einem Twitter-Thread habe er angegeben, mit den Eltern und den Geschwistern des Mädchens gesprochen zu haben. Diese hätten, anders als die Politik, niemals an der Existenz ihrer Tochter und Schwester gezweifelt.
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