Nehammer über EU-Sondergipfel: „Auch Abstimmung der Verteidigungsausgaben“
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat einmal mehr sein Nein zu einem EU-Embargo gegen russisches Gas bekräftigt. “Das Gas-Embargo wird auch bei dem nächsten Sanktionspaket kein Thema sein”, unterstrich Nehammer. Heute geht es beim EU-Gipfel um die Verteidigungsausgaben Europas.
Die in der Nacht erzielte Einigung auf ein teilweises EU-Importverbot von russischem Öl begrüßt Nehammer. Es sei eine Maßnahme, die “mit Sicherheit auch für die Mitgliedstaaten schmerzhaft sein wird”, meinte der Bundeskanzler. Aber “die Schmerzen, die wir erleiden, sind nichts im Vergleich” zu den Schmerzen, die die ukrainische Bevölkerung erleiden müsse.
Heute steht Außen- und Sicherheitspolitik auf dem Plan
Es hätten noch technische Probleme gelöst werden müssen, berichtet Nehammer. Bis man einen Kompromiss finde, können es eben länger dauern. “Und wenn man genau hinschaut, hat der Rat kürzer gedauert als andere”, sagt der Bundeskanzler, denn der erste Gipfeltag hatte kurz nach Mitternacht geendet. Keine Sorgen macht er sich um die Gasversorgung Österreichs.
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich in der Nacht auf Dienstag auf ein sechstes Sanktionspaket einschließlich des seit Wochen umstrittenen Öl-Embargos gegen Russland verständigt. Der Durchbruch kam überraschend, nachdem die EU-Chefs zum Gipfelauftakt noch ihren Dissens bekräftigt hatten – der eXXpress berichtete.
EU soll in Sicherheitsfragen eine Starke Stimme sein
Am zweiten Gipfeltag stehen Energie, Verteidigung und Ernährungssicherheit im Mittelpunkt der Gespräche. Betreffend Sicherheits- und Verteidigungspolitik sagt Nehammer: “Hier wollen wir eine stärkere Abstimmung der Mitgliedstaaten untereinander bei den Verteidigungsausgaben schaffen, damit die Europäische Union auch im globalen Kontext eine starke und ernstzunehmende Stimme sowie Partner in Sicherheitsfragen sein kann.”
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