In den vergangenen Tagen ist österreichweit heftig darüber diskutiert worden, dass Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) dem überlegenen Wahlsieger der Nationalratswahl, Herbert Kickl (FPÖ), einen Korb gegeben hat. Selbst in der ÖVP regte sich zuletzt Unmut, dass die Volkspartei sich “nicht unter Wert verkaufen” dürfe.

Viele befürchten, dass die ÖVP im Fall der Bildung einer Koalition mit der SPÖ – was aus heutiger Sicht als ziemlich wahrscheinlich gilt – bei der nächsten Nationalratswahl noch tiefer abstürzen könnte. Zur Erinnerung: Bei der Wahl am 29. September mussten Nehammer und die Volkspartei ein Minus von sage und schreibe 11,2 Prozentpunkten hinnehmen.

Nehammer hat dem Wählerwillen zuwider gehandelt

Laut einer Umfrage von “heute” hat Nehammer dem Wählerwillen eindeutig zuwider gehandelt. In der genannten Erhebung befürworten nämlich 59 Prozent der Antwortgeber eine FPÖ-ÖVP-Koalition unter einem Kanzler Herbert Kickl. Bloß zwölf Prozent sprechen sich für eine Dreierkoalition aus ÖVP-SPÖ-Neos aus, zehn Prozent präferieren eine ÖVP-FPÖ-Koalition unter einem Kanzler Karl Nehammer.

Eine FPÖ-SPÖ-Koalition wollen lediglich sechs Prozent der Antwortgeber laut “heute”-Umfrage, eine ÖVP-SPÖ-Koalition vier und eine ÖVP-SPÖ-Grüne-Koalition gar nur zwei Prozent. Sechs Prozent der Befragten wünschen sich Neuwahlen.