Neue Asylzahlen veröffentlicht: Afghanen an der Spitze
Der verlängerte Stopp des Familiennachzugs zeigt Wirkung. Nur eine einzige Einreise im November, während Afghanen trotzdem mit 4.843 Asylanträgen weiterhin an der Spitze stehen.
Der gerade erst verlängerte Stopp des Familiennachzugs zeigt Wirkung. Gemäß Angaben des Innenministeriums erfolgte im November eine einzige tatsächliche Einreise unter diesem Titel. Im November des Vorjahres waren es noch 241 Personen, im Vergleichsmonat 2024 gar 1.146. Insgesamt setzte sich der Rückgang bei den Asylzahlen auch im vorletzten Monat des Jahres fort.
So gab es in den ersten elf Monaten 15.337 Ansuchen, was einem Minus von ziemlich genau 35 Prozent entspricht. Nur 6.417 davon waren originär, also von neu eingereisten Personen (damit nicht von nachgeborenen Kindern, etc.). Im November, in dem 1.012 Asyl-Anträge eintrafen, lag man mit minus 46 Prozent über dem Monatsschnitt beim Rückgang. Knapp mehr als die Hälfte der Anträge kam heuer bisher von Personen unter 18 Jahren. 41,4 Prozent der Gesamt-Ansuchen wurden von Frauen gestellt.
Bei ihnen kommt laut Innenministerium noch immer der Faktor hinzu, dass viele Afghaninnen nach einem europäischen Urteil nun leichter Asyl erlangen und daher versuchen, von subsidiärem Aufenthalt zu einem Asyl-Titel aufgewertet zu werden.
Meiste Anträge von Afghanen
So sind Afghanen mit 4.843 Asyl-Anträgen heuer auch an der Spitze des Rankings gefolgt von Syrern (3.865) und Somalis (931). In alle drei Länder wurde heuer erstmals seit vielen Jahrzehnten wieder abgeschoben.
Insgesamt gab es heuer bisher laut vorläufigen Zahlen 12.883 Außerlandesbringungen. Von diesen erfolgten 52 Prozent freiwillig. Von den Abgeschobenen waren knapp 50 Prozent gemäß Innenministerium strafrechtlich verurteilt.
Knapp 12.000 Mal (11.185) wurde heuer in den ersten elf Monaten ein Schutztitel gewährt. Gut 7.700 Mal wurde der Asylstatus zugesprochen, der Rest verteilt sich auf subsidiären Schutz und humanitäre Aufenthaltstitel. Hohe Anerkennungsquoten gab es in Asylverfahren vor allem bei Afghanen mit 75 Prozent. Dabei war die Zahl der anerkannten Frauen deutlich höher als jene der Männer (rund 2.550 gegenüber etwa 1.990). Bei Syrern sank die Asyl-Anerkennungsquote heuer auf 22 Prozent. Dafür wurde bei Syrern mit Abstand am häufigsten subsidiärer Schutz erteilt, nämlich in 1.140 Fällen.
Kommentare