Neuer Kammer-Wirbel: Luxus-Gagen bei der Ärztekammer
Nach dem Rücktritt von WKO-Chef Harald Mahrer gerät nun der nächste Spitzenfunktionär ins Visier: Ärztekammer-Vize Harald Mayer soll nicht nur üppige Gagen kassieren, sondern auch teure Taxi-Fahrten nach Wien und großzügige Spesen abrechnen.
Kaum ist der Wirbel um die Wirtschaftskammer abgeklungen, sorgt die nächste Kammerorganisation für Aufsehen. Dieses Mal im Zentrum: Harald Mayer, 65, Vizepräsident der Oberösterreichischen Ärztekammer und langjähriger Spitzenfunktionär. Laut aktueller Recherche des Falter soll Mayer über seine Kammerfunktionen hohe Bezüge und umfangreiche Spesen erhalten – finanziert durch die Beiträge der oberösterreichischen Ärzteschaft.
Der Zeitpunkt ist heikel: Erst wenige Tage zuvor musste WKO-Chef Harald Mahrer wegen der Gehaltsaffäre seiner Kammer zurücktreten. Dass nun ein weiterer, der Volkspartei nahestehender Funktionär in den Fokus rückt, verschärft die Debatte zusätzlich.
18 Jahre im Amt, zentrale Positionen
Mayer ist kein Unbekannter in den Kammerstrukturen. Seit 18 Jahren gehört er zur Führungsriege der OÖ-Ärztekammer. Zusätzlich fungiert er als Obmann der Landeskuriere angestellter Ärzte und als Obmann der Bundeskurie – Rollen, die ihn zu einem der wichtigsten Standesvertreter machen.
8.500 Ärzte zahlen ein – und sehen nun genau hin
Der Falter weist darauf hin, dass in Oberösterreich rund 8.500 Kassen-, Privat- und Spitalsärzte Pflichtmitglieder der Ärztekammer sind. Die Kammer verantwortet laut Bericht Überwachung medizinischer Standards, ein Fortbildungsangebot sowie eine Sozialversicherung für Mediziner.
Brisant wirkt deshalb die Aussage, Mayer verdiene „am besten in dem ‘Kämmerchen’“. Die Redaktion verweist darauf, dass im Kammergebäude in der Dinghoferstraße in Linz lediglich 59 Menschen, viele davon in Teilzeit, beschäftigt sind.
Die Zahlen: 7.000 Euro plus 7.500 Euro
Laut den vorgelegten Recherchen setzt sich Mayers Entlohnung wie folgt zusammen:
– rund 7.000 Euro für seine Tätigkeit in der OÖ-Ärztekammer
– rund 7.500 Euro für die Bundeskurie
Außerdem erhält Mayer für jeden Wien-Besuch etwa 500 Euro Reisekostenentschädigung, zusätzlich Hotel- und Fahrtkosten.
Ein Detail sorgt für besonderes Kopfschütteln: „Von Schärding in die Bundeshauptstadt fahre der Standesvertreter laut Rechnungen übrigens nicht per Zug, sondern mit dem Taxi.“ Laut Kollegen „dürfte“ Mayer zweimal pro Woche in Wien sein – was die Vielzahl an Taxi-Fahrten noch relevanter macht.
Versorgungslage im Hintergrund
Gleichzeitig tauchen im Umfeld der Berichterstattung Schlagzeilen wie „Weniger Kassen-Zahnärzte – Versorgung in Gefahr“ und „58 Prozent der Hausärzte privat zu zahlen“ auf. Sie zeigen, dass die Debatte über Kammerausgaben und Funktionärsgelder in einer Phase stattfindet, in der ebenfalls über Versorgungslücken und ökonomischen Druck im Gesundheitswesen diskutiert wird.
„Unser Vizepräsident wahrscheinlich mehr“
Gleichzeitig tauchen im Umfeld der Berichterstattung Schlagzeilen wie „Weniger Kassen-Zahnärzte – Versorgung in Gefahr“ und „58 Prozent der Hausärzte privat zu zahlen“ auf. Sie zeigen, dass die Debatte über Kammerausgaben und Funktionärsgelder in einer Phase stattfindet, in der ebenfalls über Versorgungslücken und ökonomischen Druck im Gesundheitswesen diskutiert wird.
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