Neustart auf der Baustelle: Wiener ÖVP wählt Markus Figl zum Obmann
Die Wiener ÖVP hat am Samstag einen neuen Obmann gewählt: Markus Figl, Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, übernimmt die Führung von Karl Mahrer. Beim Parteitag in der Expedithalle in Favoriten setzte die Partei auf Baustellen-Optik und das Motto „Achtung hier entsteht Neues“.
Markus Figl (ÖVP) am Samstag 27. September 2025 anlässlich des 38. Landesparteitages der Wiener ÖVP, in Wien.APA/MAX SLOVENCIK
Die Wiener ÖVP kürt am Samstag einen neuen Obmann: Der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl, wird zum Nachfolger von Karl Mahrer gewählt. Mahrer war nach der Niederlage bei der Wien-Wahl im Frühjahr zurückgetreten. Am Vormittag begann der Parteitag, bei dem der Wechsel nun offiziell vollzogen wird. Der Neustart in der Expedithalle in der ehemaligen Ankerbrotfabrik in Wien-Favoriten geht buchstäblich auf einer Baustelle über die Bühne.
Insgesamt sind rund 400 Delegierte zu dem Treffen erschienen, an dem auch Bundesparteichef und Bundeskanzler Christian Stocker teilnimmt. Die Rahmenbedingungen, mit denen der Großneffe des früheren Bundeskanzlers Leopold Figl konfrontiert ist, sind herausfordernd. Die Wiener ÖVP rutschte bei der Wahl von mehr als 20 Prozent Stimmanteil wie schon 2015 wieder unter die Zehn-Prozent-Marke.
Baustellen-Motto zum Neustart
In den Gremien am Tag nach dem Urnengang musste Figl mit dem Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch um die Nachfolge rittern. Figl setzte sich dem Vernehmen nach nur knapp durch. Resch wird dem neuen Obmann nun stellvertretend zur Seite stehen, genauso wie die Gemeinderätin Elisabeth Olischar und die Hietzinger Bezirksvorsteherin Johanna Zinkl.
Nun hat man sich beim Parteitag angesichts der herausfordernden Situation für das Motto Baustelle entschieden. Als Bühnendeko gab es Paletten sowie diverses Werkzeug – von Schaufeln und Besen bis zur Mischmaschine. Auf stilisierten Absperrbändern war “Achtung hier entsteht Neues” zu lesen.
Figl folgt auf Mahrer
Ein Obmannwechsel in der Wiener ÖVP ist kein sonderlich seltenes Ereignis: Vor Figl standen seit 1945 insgesamt 15 Personen an der Spitze der Partei, wobei drei geschäftsführende Kurzzeit-Obleute hier nicht mitgezählt sind. Lois Weinberger wurde zwischen 1945 und 1960 sogar zweimal zum Parteichef gewählt.
Figls Vorgänger Mahrer kam 2021 nach dem Abgang von Gernot Blümel zum Zug. Blümel selbst war ebenfalls nach einer Wahlniederlage berufen worden. 2015 hatte er das Amt vom glücklosen Parteichef Manfred Juraczka übernommen.
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