J.K. Rowling, eine Feministin der alten Schule, ist nicht nur für ihre Harry Potter-Werke bekannt, sondern auch für ihre Kritik an der Transbewegung. Ihre öffentliche Positionierung führte zu einem Bruch mit den Stars der Harry Potter-Verfilmungen, die sich gegen ihre Haltung stellten. Unter ihnen war auch Emma Watson, die nun mit einem neuen Interview erneut in den Fokus gerät.

Wertschätzung trotz Differenzen

In der neuesten Folge von Jay Shettys Podcast On Purpose, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, äußerte sich Emma Watson zu den persönlichen Bemerkungen, die J.K. Rowling über sie gemacht hatte.

Shetty sprach eine Aussage von Rowling an. Im Jahr 2024 erklärte die Autorin, dass Watson und ihre Co-Stars Daniel Radcliffe und Rupert Grint „ihre Entschuldigungen beiseitelegen“ können, da sie sich mit einer Bewegung verbündet haben, die darauf abzielt, die hart erkämpften Rechte von Frauen zu untergraben, und ihre Plattformen genutzt haben, um die Transition von Minderjährigen zu unterstützen.

Auf die Frage nach Rowling betonte Watson jedoch ihre positiven Erinnerungen an die Zusammenarbeit mit der Autorin als Kind und vermied es, die Differenzen in ihren Überzeugungen erneut aufzuwärmen.

„Ich glaube wirklich nicht, dass es bedeutet, dass ich Jo und die Person, mit der ich persönliche Erfahrungen gemacht habe, nicht schätzen kann, nur weil ich diese Erfahrungen hatte und die Liebe, Unterstützung und Ansichten habe, die ich habe“, sagte Watson. „Ich werde niemals glauben, dass das eine das andere negiert und dass ich meine Erfahrung mit dieser Person nicht behalten und wertschätzen darf.“

Sie fuhr fort: „Ich denke, es ist mein tiefster Wunsch, dass ich hoffe, dass Menschen, die meiner Meinung nicht zustimmen, mich lieben werden, und ich hoffe, dass ich weiterhin Menschen lieben kann, mit denen ich nicht unbedingt die gleiche Meinung teile.“

Watson blickte auch mit Dankbarkeit auf Rowlands Unterstützung als junge Schauspielerin zurück. „Es gibt einfach keine Welt, in der ich sie je ‚canceln‘ könnte oder das für irgendetwas auslöschen könnte“, sagte sie. „Ich weiß einfach nicht, was ich sonst tun soll, als diese beiden scheinbar unvereinbaren Dinge gleichzeitig zu halten und einfach zu hoffen, dass sie vielleicht irgendwann gelöst werden.“

Sie fuhr fort: „Ich kann sie lieben. Ich kann wissen, dass sie mich geliebt hat. Ich kann dankbar für sie sein. Ich kann wissen, dass die Dinge, die sie gesagt hat, wahr sind. Und das kann eine ganz andere Sache sein. Und meine Aufgabe scheint es zu sein, all das zu halten.“

Muss man Menschen hassen?

Auf ihr Interview folgten auf Bluesky die verrücktesten Reaktionen. Unzählige Transpersonen äußerten ihre Wut über Emma Watson. Sie sei “transphob”, “faschistisch” oder “zu tolerant gegenüber Transphobie”, weil “es sie nicht persönlich betrifft”. Manche anderen sprachen davon von “einer weißen Feministin nicht mehr erwartet zu haben”. Andere schrieben: “die Tatsache, dass sie J. K. Rowling weiter lieben kann, zeugt von Cis-Privilegien” (Cis-gender bezeichnet alle heterosexuellen Personen, die sich ihrem angeborenen Geschlecht zugehörig fühlen).

I Hear You're A Transphobe now, Emma Watson

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— Sophie Molly (@sophiemolly.co.uk) 25. September 2025 um 14:23

literalmente Emma Watson

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— Gabriel Hislla - art (@hislla.bsky.social) 25. September 2025 um 16:56

It's a pity Emma Watson decided to equivocate about fascism. Oh well. At least we've still got Daniel Radcliffe

— moby dickgirl 🏳️‍⚧️ Masto: @eigenvectrix@treehouse.systems (@epistemophagy.bsky.social) 25. September 2025 um 14:28

I think I know what Emma Watson was going for in her latest comments about JKR but I hope she realizes, on reflection, that being able to 'love' her, despite holding very different attitudes about trans people, is very much a cis privilege thing.

— Damien Donnelly (@ddonnelly.bsky.social) 25. September 2025 um 14:45

Auch J. K. Rowling wittert Opportunismus

Auch J. K. Rowling ließ nicht auf ihre Reaktion warten. Auf X postete sie: „Eine kleine Erinnerung an alle, die vielleicht ihre sehr öffentliche Eile an die Spitze der Menge bereuen und nun versuchen, ihre Heugabel diskret aus dem Blickfeld zu schieben“ und verwies auf einen älteren ihrer Posts, in welchem sie den Schaden der Transbewegung gegenüber Frauen und Kindern beschrieb und den Eliten vorwarf, bewusst Lügen und Hetze zu verbreiten, die sie selbst nicht glauben.