Niederösterreich-Wahl: Mikl-Leitner und Landbauer sind Vorzugsstimmen-Kaiser
Niederösterreichs Wahlbehörde wird am Dienstagnachmittag das vorläufige Endergebnis inklusive der Wahlkarten bekanntgeben. Was bereits klar ist: die Spitzenkandidaten der ÖVP und FPÖ, Johanna Mikl-Leitner und Udo Landbauer konnten die meisten Vorzugsstimmen verbuchen. Für den bereits zurückgetretenen Franz Schnabl (SPÖ) war die Wahl auch da ein Debakel.
Die Spitzenkandidaten von ÖVP und FPÖ haben bei der niederösterreichischen Landtagswahl am Sonntag von über 40 Prozent der Wähler ihrer Partei eine Vorzugsstimme erhalten. Wie 2018 machten über 41,2 Prozent der ÖVP-Wähler ein Kreuzerl bei Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Schlusslicht bei diesem Wert war der inzwischen zurückgetretene SPÖ-Chef Franz Schnabl. Der Traiskirchner SP-Bürgermeister Andreas Babler erhielt mehr als 21.000 Vorzugsstimmen, sagte er der APA.
Schnabl nur so erfolgreich, wie der Listenletzte
Die Spitzenkandidatinnen von Grünen (Helga Krismer) und NEOS (Indra Collini) lagen etwa gleichauf und kamen auf 16 bis 18 Prozent. Schlusslicht unter den Listenersten war Schnabl, der nur von 13 Prozent der SPÖ-Wähler eine Vorzugsstimme erhalten haben soll. Der SPÖ-Bürgermeister von Traiskirchen, Andreas Babler, der auf dem 35. und letzten Platz der SPÖ-Landesliste kandidiert hatte, kam auf einen ähnlichen Wert. Noch vor der endgültigen Auszählung aller Vorzugsstimmen hatte Babler laut eigenen Angaben bereits 21.000 – das war fast jede achte SPÖ-Stimme.
Die Wahlbehörde wird gegen 15.00 Uhr das vorläufige Endergebnis inklusive wahlkreisfremder Wahlkarten bekanntgeben. Weiters werden die Vorzugsstimmen pro Kandidat veröffentlicht. Bis Dienstag wurden noch jene Briefwahlkarten ausgezählt, die in fremden Wahlkreisen abgegeben wurden. Dabei handelte es sich laut einem Sprecher der Wahlbehörde lediglich um rund 500 der insgesamt 146.309 beantragten Wahlkarten. 2018 waren es noch 760 gewesen.
Resultat kann noch beeinsprucht werden
Das amtliche Endergebnis wird nach der abschließenden Sitzung der Wahlbehörde nächsten Montag veröffentlicht. Gegen das Resultat kann Einspruch beim Verfassungsgerichtshof eingelegt werden, sagte der Sprecher.
Vereinzelt wurden bereits exakte Vorzugsstimmen-Ergebnisse bekannt. Bei der ÖVP hat im Wahlkreis Amstetten LAbg. Michaela Hinterholzer laut Medienberichten das Rennen gegen LAbg. Anton Kasser verloren. Der Bürgermeister von Allhartsberg erzielte 4823 Vorzugsstimmen, die Bürgermeisterin von Oed-Öhling 4363. Im Bezirk Melk setzte sich den Berichten zufolge Kassers Bauernbund-Kollegin Silke Dammerer (4177 Vorzugsstimmen) gegen den Melker Stadtchef Patrick Strobl (2123) durch.
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