Nordkorea droht USA und Südkorea wegen geplanter Militärübungen
Pjöngjang bezeichnet das elftägige Manöver als militärische Provokation und kündigt Gegenmaßnahmen an. Südkoreas neuer Präsident Lee Jae-myung strebt trotz der Spannungen einen Kurs der Entspannung an.
Nordkorea hat ein geplantes Großmanöver der USA und Südkoreas als “direkte militärische Provokation” scharf verurteilt und mit Gegenmaßnahmen gedroht. Das Militär habe den “absoluten Auftrag”, die nationale Sicherheit gegen die elftägigen Übungen zu verteidigen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA aus einem Statement des nordkoreanischen Verteidigungsministers No Kwang-chol.
Jährliche Übung
“Die Streitkräfte der DVRK werden den Kriegsübungen der USA und des Südens mit einer konsequenten und entschlossenen Gegenhaltung begegnen”, hieß es in der Erklärung weiter. Die jährliche Übung der USA und Südkorea soll am 18. August beginnen.
Neuer Präsident in Seoul strebt Entspannung mit Nordkorea an
Ein großer Teil der Übungen wurde unter Verweis auf die Wetterbedingungen auf das nächste Monat verschoben. Dies wird als Geste des neuen liberalen südkoreanischen Präsidenten Lee Jae-myung gewertet, der nach einer vorgezogenen Wahl im Juni eine Entspannung mit Pjöngjang anstrebt.
Die Beziehungen hatten sich zuletzt massiv verschlechtert, da Nordkorea sein Atomwaffenprogramm vorantrieb und seine militärischen Beziehungen zu Russland ausbaute. Es gab aber auch Anzeichen für eine Deeskalation. So beobachtete Südkorea eigenen Angaben zufolge den Abbau von Propaganda-Lautsprechern des nordkoreanischen Militärs an der Grenze. Wenige Tage zuvor hatte der Süden damit begonnen, ähnliche Anlagen zu demontieren.
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