Nur noch Syrer und Afghanen: Karl Mahrer (ÖVP) wettert gegen Wiener Brunnenmarkt
Der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer mag den Brunnenmarkt in Ottakring nicht mehr. Bei einem Besuch sind ihm die dortigen syrischen, afghanischen und arabischen Kaufleute aufgefallen – und zwar nicht sonderlich positiv.
“Man kann aktuell am Brunnenmarkt nicht von einer bereichernden kulturellen Vielfalt sprechen, wenn in Österreich, in Wien, österreichische Kultur nicht mehr vorhanden ist”, konstatierte der Wiener ÖVP-Chef in einer Aussendung. Der Markt mit seinem traditionell internationalen Angebot stellt für Mahrer ein “Sinnbild gescheiterter Integration” dar. Außerdem sei der Bereich in Richtung Gürtel eine Unsicherheitszone geworden, in dem Drogenhandel ein Problem darstelle, befand er.
SPÖ-Klubchef Josef Taucher zeigte sich über die Aussagen schockiert. “Rassismus ist keine Meinung. Die rassistischen Verbalattacken sind ein Frontalangriff auf arbeitende Menschen in Wien. Das ist beschämend und eines Politikers unwürdig”, so Taucher in einer Aussendung. Die ÖVP betreibe ihr tägliches Wien-Bashing, Mahrer solle sich bei den Wienern entschuldigen.
Ich wohne nah am Brunnenmarkt. Das Video von @KarlMahrer macht mich daher besonders betroffen. Gerade der #Brunnenmarkt ist ein Beispiel, wie eine Millionenmetropole mit all ihrer #Vielfalt funktionieren kann. Die Aussagen von ihm sind nicht nur falsch, sie sind rassistisch. 1/3
— Christoph Wiederkehr (@chriswiederkehr) March 22, 2023
Meine persönliche Stellungnahme zum heute vielfach diskutierten #Brunnenmarkt Video: pic.twitter.com/3ikNJCURVs
— Karl Mahrer (@KarlMahrer) March 22, 2023
NEOS werfen Mahrer Rassismus vor
“Unsere Wiener Märkte sind der Pulsschlag dieser Stadt. Sie sind wichtige Nahversorger und versorgen die Menschen mit frischen, regionalen und gesunden Lebensmitteln. Wiens Märkte sind Orte der Begegnung, der Vielfalt und des Austauschs”, hob der SPÖ-Politiker hervor. Er ortete ein Ablenkungsmanöver seitens der ÖVP, das von der “Unfähigkeit” der ÖVP in der Bundesregierung ablenken solle. Für die Sicherheitssituation machte Taucher die einstige schwarz-blaue Bundesregierung verantwortlich, unter der es zu einem massiven Abbau der Polizei gekommen sei, wie er erläuterte.
Der Wiener NEOS-Chef Christoph Wiederkehr findet die Aussagen Mahrers “nicht nur falsch, sie sind rassistisch”. Auf Twitter sah Wiederkehr “ein schäbiges politisches Manöver, Menschen, die sich bei uns etwas aufgebaut haben und zur Gemeinschaft beitragen, derart zu verunglimpfen. Leider ist die Wiener ÖVP mittlerweile kaum mehr von der FPÖ zu unterscheiden.”
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