Österreicher nach Russen-Alarm des Kanzlers verunsichert: Jetzt Kritik an Nehammer
Die ersten Söldner von Prigoschin bereits in Simmering? Oder russischer Bürgerkrieg um Putins Botschaft in Wien-Landstraße? Ein Statement des Kanzlers sorgt für Rätsel und für Verunsicherung – Karl Nehammer wird dafür nun massiv kritisiert.
“Wir lassen nicht zu, dass eine innerrussische Angelegenheit auf österreichischem Boden ausgetragen wird” – dieses Statement ließ am Sonntag Bundeskanzler Karl Nehammer (50) von seiner Social-media-Abteilung auf Facebook und Twitter verteilen. Bei 69.000 Followern allein auf Twitter und vielen Shares machte das Krisen-Posting schnell die Runde – und sorgte nicht wirklich für Entspannung und Gelassenheit: Im ziemlich großen Interpretationsspielraum der Aussage des Kanzlers kam es zu heftigen Debatten auch darüber, was uns Österreichern jetzt tatsächlich drohen würde.
Während einige Social-media-User bereits scherzten, dass die Söldner-Truppe von Jewgeni Prigoschin vielleicht schon in Simmering und nicht in Weißrussland sei, kritisierten andere User besorgt und ernsthaft die aktuelle Aussage Nehammers.
So schrieb ein Mitarbeiter der Kronen Zeitung: “Abschließend für heute noch einmal Anmerkungen zu dem vom Bundeskanzler in den Raum gestellte Bedrohungsbild, demnach wegen einer ,innerrussischen Angelegenheit auf österreichischem Boden’ das Innenministerium ,Schutzmaßnahmen vor bestimmten Einrichtungen’ treffen musste. Entweder ist die a) Geschichte eine konstruierte Panikmache oder b) Strategisch Notwendiger Unsinn. Version a) wäre verantwortungslos. Bei Version b) stellt sich die Frage, warum und für wen ist Strategisch Notwendiger Unsinn derzeit hilfreich?”
Warnung Nehammers kam nach Ende des Putsch-Versuchs
Auch andere Social-media-User reagierten kritisch auf das Statement des Kanzlers (siehe Screenshots): So wurde auf wesentlich größere und ärgerlichere Probleme hingewiesen, an denen die schwarz-grüne Bundesregierung aktuell scheitern würde – etwa an der Eindämmung der extremen Teuerung.
Interessant dazu: Die Warnung aus dem Kanzleramt kam, als sich die Truppen Prigoschins schon am Rückzug befanden, die Meuterei oder der Putschversuch bereits zu Ende war.
Dazu kam auch Kritik, dass die Bundesregierung nur vage Andeutungen über die mögliche Bedrohungslage machen wollte – niemand wusste also, worum es tatsächlich ging, was zusätzlich zu Verunsicherung führen musste.
Das lässt Erinnerungen an den deutschen Ex-Innenminister Thomas de Maizière wach werden: “Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern”, meinte der Minister in einem Presse-Statement zu einem Zeitpunkt, als ganz Deutschland einen Terroranschlag auf den Hauptbahnhof Hannover befürchtete.
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