Österreichs Medienkrise spitzt sich zu: Stellenabbau bei „Presse“ droht
Nach Kurier, Puls24 und Standard trifft es nun auch die Presse: Immer mehr österreichische Medien kündigen Sparpakete, Zusammenlegungen und Mitarbeiterabbau an.
Die österreichische Medienlandschaft steckt in einer Krise: Erst vor einer Woche berichtete Der Standard von 25 Kündigungen, im Sommer musste Puls24 Stellen streichen und den Online-Nachrichtendienst einstellen. Auch der Kurier ist in den letzten Jahren massiv betroffen: Hier mussten rund 60 Mitarbeiter gehen.
Nun scheint auch die Presse von einem Personalabbau nicht verschont zu bleiben – laut „ZIB2“ steht ein Stellenabbau bevor, bestätigt wurde dies vonseiten des Blattes allerdings noch nicht.
Internet-TV-Sender SPÖ1 in Planung
Die Entwicklungen verdeutlichen die prekäre Lage vieler österreichischer Medienhäuser. Die finanziellen Herausforderungen treffen vor allem den klassischen Journalismus und verschärfen den Wettbewerb im digitalen Raum. Kleine und mittlere Redaktionen geraten zunehmend unter Druck, qualifiziertes Personal zu halten und gleichzeitig die wirtschaftliche Existenz zu sichern.
In dieser Phase der Unsicherheit plant die SPÖ zudem den Ausbau eigener medialer Kanäle: Mit „SPÖ1“ soll ein TV-Format entstehen, das an FPÖ-TV erinnert. Kritiker warnen bereits, dass solche parteinahen Medien die Aufmerksamkeit von unabhängigen Nachrichtenangeboten abziehen und den öffentlichen Diskurs verstopfen könnten. Walter Strobl vom Presseclub Concordia kommentierte dazu: „Solche Medien verstopfen die Aufmerksamkeitskanäle.“
Auch Medienminister Andreas Babler (SPÖ) zog sich aus der Diskussion zurück und lehnte ein ORF-Interview ab, in dem er zu den geplanten Medienprojekten und den Entwicklungen in der Branche Stellung hätte nehmen können.
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