One-Piece-Flagge als Jugendsymbol: Heinzlmaier in exxpress live über Gen-Z-Proteste
Von Nepal bis Paris: Die Gen Z erhebt die One-Piece-Flagge gegen „Boomer-Korruption“. Doch Jugendforscher Heinzlmaier warnt in exxpress live: Zwischen echtem Aufstand und jugendlichen Trends liegen Welten.
Es klingt wie aus einem Anime – und das ist es auch: Die Piratenflagge mit Strohhut aus der japanischen Erfolgsserie „One Piece“ ist zu einem globalen Protestsymbol geworden. Junge Menschen der Generation Z erheben sich gegen die „korrupten Boomer“ – mit Aufständen, die in Nepal begannen und sich über Indonesien und die Philippinen bis nach Frankreich ausbreiteten.
Generation Z auf den Barrikaden
Die Parole ist simpel: Die Boomer-Generation habe durch Korruption und Machtmissbrauch versagt, deshalb gehe nun eine neue Generation auf die Straße. Vor allem in Ländern mit massiver Armut, Vetternwirtschaft und autoritären Regimen entzünden sich die Proteste. Während es in Nepal und Indonesien zu regelrechten Aufständen kam, gab es in Europa lediglich studentische Demonstrationen.
Jugendforscher Heinzlmaier: „Eine Zumutung“
Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier sieht die Bewegung differenziert. Proteste in Asien seien verständlich – dort hätten die jungen Menschen triftige Gründe. Aber die Haltung, alle „Boomer“ pauschal als korrupt abzustempeln, hält er für „eine Zumutung“. Seine Begründung: „Immerhin sind es die weißen alten Männer und weißen alten Frauen, die das Ganze zahlen. Die Leute, die da protestieren, sind meistens Studenten und hängen an den Geldtaschen ihrer Eltern.“
Popkultur statt Politik?
Heinzlmaier kritisiert die Mischung aus Protest und Lifestyle: „Alles, was von der Universität kommt, ist ein bisschen naseweiß. Die wissen alles besser.“ Manche Aktionen erinnerten ihn an Fridays for Future – „kurze Trends“, die bald wieder abflauen. Als Beispiel nannte er ironisch eine Zuschrift, wonach das Essen von Pudding mit der Gabel als „moderne Form des Widerstands“ interpretiert werde.
Ernst in Asien – Spielerei in Europa
Während in Indonesien autoritäre Regime und korrupte Eliten am Pranger stehen – Heinzlmaier sprach von einem „muslimisch-phallokratischen Repressionsstaat“ –, wirken die Proteste in Europa eher wie eine studentische Imitation. Hier gehe es weniger um echten Widerstand als um eine popkulturelle Pose: ein Fähnchen schwenken, ein paar Parolen rufen – und dann wieder heim in die elterliche Wohnung.
Kommentare