ORF-Star Wehrschütz attackiert Meinl-Reisinger
ORF-Star Christian Wehrschütz übt scharfe Kritik an NEOS-Chefin und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger. Ihr jüngster Auftritt in ukrainischer Tracht sei „politisch nicht haltbar“. In einem Videopodcast legt er ausführlich dar, warum Österreichs Neutralität aus seiner Sicht ausgehöhlt werde.
Im neuen Videopodcast von krone.tv mit PR-Experte Gerald Fleischmann spricht ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz ungewöhnlich offen über Neutralität, Kriegspropaganda und die Rolle Österreichs im Ukraine-Konflikt. Besonders scharf geht er mit NEOS-Obfrau Beate Meinl-Reisinger ins Gericht – deren politisches Auftreten und Symbolik „sich nicht ausgehen“, wie er betont.
„Ukrainische Tracht geht sich nicht aus“
Wehrschütz kritisiert, dass Meinl-Reisinger zuletzt in ukrainischer Tracht aufgetreten war und damit, aus seiner Sicht, ein klares politisches Signal sendete. „Das geht sich einfach nicht aus“, sagt er. Die Symbolik sei mit Österreichs Neutralität unvereinbar.
Er erklärt weiter: „Also ich kann nicht Putin permanent kritisieren, Donald Trump wegen seiner Weltanschauung überhaupt nicht mögen, die ukrainische Nationaltracht tragen und Österreich als sicheren Ort für Verhandlungen anbieten. Das passt nicht zusammen.“ Zugleich verweist er auf Österreichs Rolle im Ukraine-Krieg: „Wir können nicht alle möglichen Truppen-Transporte in die Ukraine durchlassen und sagen, wir sind ein neutraler Staat.“
Wehrschütz wirft der Bundesregierung vor, widersprüchlich zu handeln: „Ich kann nicht so tun, als wäre ich neutral und auf der anderen Seite tue ich so, als würde ich die Ukraine unterstützen, helfe aber nicht einmal beim Minenräumen.“
Warnung vor Illusionen: „Wunschdenken hilft nicht“
Im Podcast mahnt Wehrschütz eine realistische Sicht auf geopolitische Machtverhältnisse ein. „Wunschdenken hilft nicht“, betont er. Eine europäische Friedensordnung sei „ohne Russland nicht möglich“, da das Land Mitglied des UNO-Sicherheitsrates sei und über Atomwaffen verfüge.
Gleichzeitig müsse die Existenz der Ukraine gesichert werden: „Wenn ich eine europäische Friedensordnung haben möchte und eine Rückkehr zur europäischen Friedensordnung, dann muss die Existenz der Ukraine gesichert werden, aber man muss auch wieder zu einem normalen Zusammenleben mit den Russen kommen.“
Neutralität laut Wehrschütz nur noch Fassade
Besonders kritisch äußert er sich zur österreichischen Neutralitätspolitik. Der Schutzmechanismus für Kleinstaaten sei das Völkerrecht – doch Österreich handle widersprüchlich: „Man kann nicht alle Truppentransporte auch in Richtung Ukraine durchlassen und gleichzeitig behaupten, wir sind militärisch neutral.“
Er fasst die Kritik zusammen: „Man kann nicht sagen, man ist neutral, tut dann auf der einen Seite so, als unterstütze man die Ukraine, aber ich bin nicht mal dazu bereit, ihnen beim Minenräumen zu helfen.“
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