Österreich war 2025 das erste europäische Land, das wieder direkte Abschiebungen nach Syrien organisiert hat – ein Schritt, der international hohe Wellen schlug. Jetzt legt die Europäische Asylagentur EUAA eine neue Lageeinschätzung vor, die diesen Kurs untermauert: Große Teile Syriens werden nicht länger als unsicher eingestuft.

Die Neubewertung basiert unter anderem auf Informationen, die österreichische und deutsche Behörden bei Gesprächen in Damaskus gesammelt hatten. Bei diesem Besuch erklärte Syriens Innenminister Anas Khattab: „Syrien ist sicherer, als viele glauben und sicherer, als manche wollen“.

Kein Gebiet mehr als Zone hoher Gewalt

Die EUAA kommt zu dem Schluss, dass kein Teil Syriens mehr als Gebiet mit hoher Gewaltintensität gelte. Für die Hauptstadt Damaskus bestehe kein Risiko mehr. Zwar bleibe die Sicherheitslage volatil, doch die Situation sei deutlich stabiler als noch vor wenigen Jahren. Auch eine akute Gefahr für Gegner des Assad-Regimes sieht die Behörde nicht mehr.

Diese sogenannte „Country Guidance“ könnte weitreichende Folgen haben: Andere europäische Staaten dürften nun – ähnlich wie Österreich – direkte Abschiebungen nach Syrien durchführen. Gleichzeitig ist damit zu rechnen, dass Syrer künftig seltener Asyl in der EU erhalten.

Karner begrüßt Kurs: „Deutlich mehr Abschiebungen“

Österreichs Innenminister Gerhard Karner reagierte zufrieden auf die neue Bewertung. „Das ermöglicht in Zukunft deutlich mehr Abschiebungen nach Syrien, auch aus anderen europäischen Ländern. Das ist wichtig für eine harte und auch gerechte Asylpolitik und bringt mehr Sicherheit für unsere Bevölkerung.“

Für Österreich bedeutet die Entscheidung vor allem eines: Rückenwind für eine striktere Linie. Schon jetzt wird diskutiert, wie viele Abschiebungen pro Tag künftig möglich sein könnten – ein Thema, das im Umfeld der Regierung hohe Priorität hat.