Pflegenotstand in Österreich: 76.000 Pflegekräfte fehlen bis 2030
Österreichs Pflegenotstand verschärft sich: Die alternde Bevölkerung und ein akuter Mangel an qualifizierten Pflegekräften belasten das Gesundheitssystem. Zudem betont die Gründerin des Pflegestartups HeldYn, Simone Mérey, “dass bis zum Jahr 2030 76.000 Pflegekräfte fehlen werden.”
Österreich sieht sich, wie viele andere Länder auch, mit einem alarmierenden Pflegenotstand konfrontiert. Dieser bezieht sich auf einen großen Mangel an qualifizierten Pflegekräften im Gesundheitssektor, der besonders schwerwiegende Auswirkungen auf die Betreuung und Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen hat. Die aktuelle Lage ist äußerst besorgniserregend, da die Nachfrage nach Pflegeleistungen kontinuierlich steigt, während das Angebot an entsprechend geschultem Personal nicht im gleichen Maße mitwächst.
“76.000 Pflegekräfte fehlen in Österreich bis 2030”, unterstreicht Simone Mérey (40), Mitbegründerin und Geschäftsführerin von HeldYn das Problem. “Ich habe das österreichische Pflegesystem aus drei Perspektiven erlebt: als diplomierte Krankenpflegerin, als Stationsleitung in einem Pflegekrankenhaus und jetzt als Gründerin von HeldYn – einem Pflegestartup”, erzählte sie gegenüber dem eXXpress.
Die Bevölkerung wird älter
Ein entscheidender Faktor ist der demografische Wandel. Die österreichische Bevölkerung, ähnlich wie in vielen anderen Ländern, altert zusehends. Mit zunehmendem Alter steigt in der Regel auch der Bedarf an gesundheitlicher Betreuung und Pflege, was die Nachfrage nach entsprechenden Leistungen deutlich ansteigen lässt.
Ein weiteres Problem, das den Pflegenotstand in Österreich verschärft, ist der Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal. Die Attraktivität des Pflegeberufs muss gesteigert werden, um dem steigenden Bedarf an Pflegekräften gerecht zu werden. Während 68 % der Pflegekräfte zwar insgesamt mit ihrem Gehalt zufrieden sind, sind die Unterschiede zwischen Krankenpflege, Altenpflege und Behindertenbetreuung deutlich, wie eine aktuelle SORA-Studie zeigt. Besonders in der Altenpflege (57 %) äußern Beschäftigte Unzufriedenheit über ihre Entlohnung.
Auch die atypische Arbeitszeiten stellen Herausforderungen dar. Die Arbeit zu Randzeiten, wie Wochenenden oder nachts, zeigt signifikante Auswirkungen auf die Einschätzung der Befragten, ob sie den Beruf bis zur Pension ausüben können beziehungsweise wollen.
Mangel an politischen Maßnahmen
Auch der Mangel an wirksamen politischen Maßnahmen zur Bewältigung des Problems wird oft kritisiert. Es wird betont, dass eine bessere Integration von Gesundheits- und Pflegediensten, Investitionen in die Ausbildung und Anwerbung von Pflegekräften sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen notwendig sind.
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