Polit-Ranking: Babler und Meinl-Reisinger am unbeliebtesten
Das neue Polit-Barometer bringt Vizekanzler und Außenministerin ins Straucheln. Mehr als die Hälfte der Befragten bewertet die beiden Parteichefs negativ. Damit zählen SPÖ und Neos zu den größten Verlierern im Ranking. Profitieren kann vor allem FPÖ-Chef Kickl – und überraschend auch Finanzminister Marterbauer.
Politische Gewitterwolken: Die Werte von Babler und Meinl-Reisinger sind im Keller.APA/ROLAND SCHLAGER/MIS/IMAGO
Das neue Heute-Politbarometer lässt für SPÖ-Chef und Vizekanzler Andreas Babler nichts Gutes erahnen. Mit 51 Prozent negativen Nennungen führt er das Ranking der unbeliebtesten Politiker an. Nur 18 Prozent der Befragten gaben an, dass Babler in den vergangenen 14 Tagen positiv aufgefallen sei – ein historisches Tief.
Die Werte fallen in eine Phase, in der die Regierung ohnehin im Kreuzfeuer der Kritik steht: Pensionsanpassungen unter der Inflation für ein Drittel der Versicherten und Debatten über Beamtengehälter dominierten die Schlagzeilen. Babler selbst war währenddessen fünf Tage in New York – offiziell, um Notenblätter zurückzugeben. Ein Detail, das bei vielen Wählern für Kopfschütteln sorgte.
Meinl-Reisinger und Gewessler knapp dahinter
Auf Platz zwei folgt Neos-Chefin und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger. Für 48 Prozent fiel sie in den letzten Wochen negativ auf. Dicht dahinter reiht sich Grünen-Chefin Leonore Gewessler ein – auch sie wird von fast der Hälfte der Befragten kritisch gesehen.
Damit wird deutlich: Ob Rot, Pink oder Grün – die Parteichefs dieser Lager zählen derzeit zu den unbeliebtesten Politikern Österreichs.
Kickl profitiert von der Schwäche der anderen
Anders die Lage bei FPÖ-Chef Herbert Kickl. Er liegt zwar mit 45 Prozent negativen Nennungen ebenfalls weit vorne auf Platz vier, doch zugleich verzeichnet er die höchsten Positivwerte: 28 Prozent der Befragten gaben an, dass Kickl in den vergangenen zwei Wochen positiv aufgefallen ist. Meinungsforscher Peter Hajek kommentiert gegenüber heute: „Kickl polarisiert, profitiert aber von der Schwäche des Mitbewerbs.“
Kanzler verliert, aber bleibt am wenigsten unbeliebt
Bundeskanzler Christian Stocker zeigt ein widersprüchliches Bild: Mit 40 Prozent negativen Nennungen ist er zwar unbeliebt, doch im Vergleich zu Babler, Meinl-Reisinger, Gewessler und Kickl fällt er noch am wenigsten stark ab. Allerdings: Beliebt ist er ebenfalls nicht. Kickl und sogar Finanzminister Markus Marterbauer – die Überraschung – überholen ihn bei den Positivwerten.
Nur der Finanzminister hat einen positiven Saldo
Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) schafft eine kleine Sensation: Er ist zurzeit der einzige Politiker mit einem positiven Saldo. Mehr Befragte bewerten ihn positiv als negativ – eine Seltenheit im derzeitigen Politklima. Er ist 23 Prozent der Befragten zuletzt positiv aufgefallen. Damit platziert er sich direkt hinter Kickl und noch vor Kanzler und Vizekanzler.
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