Politische Unruhen in Peru: Hunderte Touristen sitzen am Machu Picchu fest
Die Massenproteste gegen die Festnahme von Ex-Präsident Pedro Castillo haben auch Auswirkungen auf den Tourismus in Peru: In der Inka-Stätte Machu Picchu sitzen Hunderte Touristen fest. Der Grund: Der Zugverkehr ist wegen der Unruhen gesperrt.
Wegen der Unruhen in Peru können hunderte ausländische Besucher die weltberühmte Inka-Stätte Machu Picchu am gleichnamigen Berg derzeit nicht verlassen. Betroffen seien 779 Touristen, teilten die Behörden am Mittwoch mit.
Wegen der gewaltsamen Proteste gegen die Absetzung und Festnahme von Ex-Präsident Pedro Castillo wurde die Bahnstrecke zwischen der Weltkulturerbe-Stätte und der Stadt Cusco gesperrt. Die gut hundert Kilometer lange Bahnstrecke ist der einfachste und meistgenutzte Weg zum Machu Picchu.
Als Grund für die Sperrung nannte die peruanische Staatsbahn „PeruRail“ Sicherheitsbedenken und verwies auf Demonstrationsaufrufe verschiedener Organisationen in Cusco.
Ausreise aus Peru ist momentan unmöglich
Die Zugstation befindet sich in der Kleinstadt Aguas Calientes, am Fuße des Machu Picchu. „Wir kommen hier nicht weg“, sagte die Israelin Gale Dut einem Reporter der Nachrichtenagentur AFP. „Ich bin mit meinen Kindern unterwegs, es ist wirklich ein Problem.“ Sie wolle nur „in aller Sicherheit“ aus Peru ausreisen, aber das sei im Moment nicht möglich.
Der Bürgermeister des Distrikts Machu Picchu, Darwin Baca León, sagte der peruanischen Nachrichtenagentur Andina: „Die Evakuierung der Touristen ist dringend.“ Man arbeite bereits an einer Lösung, sorge sich aber aufgrund der „erheblichen“ Proteste entlang der Zugstrecke. Er bat daher Unterstützung beim Aufbau einer Luftbrücke.
In Peru gibt es seit Tagen Proteste gegen die Absetzung und Festnahme von Castillo sowie die Amtsübernahme durch die neue Präsidentin Dina Boluarte. Angesichts der Gewalt verhängte die Regierung einen landesweiten Ausnahmezustand.
Zur Erklärung: Vor einer Woche wurde Ex-Präsident Pedro Castillo wegen eines mutmaßlichen Putschversuchs vom Parlament abgesetzt. Wenig später wurde er von der Justiz in Peru in Untersuchungshaft genommen. Gegen Castillo wird wegen des Verdachts auf eine Rebellion und Verschwörung ermittelt.
Pedro Castillo war vom 28. Juli 2021 bis zum 7. Dezember 2022 der 64. Präsident Perus. Zuvor war er als Schullehrer und Gewerkschaftsführer tätig gewesen. Er war bis Ende Juni 2022 Mitglied der linken Partei Perú Libre.
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