Provokation pur: Doskozil sonnt sich in Umfrage bereits als neuer SPÖ-Bundesparteichef
Pamela Rendi-Wagner kann einem fast leid tun: Ganz offen provoziert jetzt Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit einer neuen Umfrage – diese schmeichelt ihm mit einem besseren SPÖ-Ergebnis, wenn er an der Spitze der Fraktion wäre. Doskozil käme auf 32 %, Rendi-Wagner nur auf 27 %.
Die Stimmung zum Wochenstart wird im roten Hauptquartier in der Löwelstraße hinter dem Burgtheater sicher schon besser gewesen sein: Immerhin knallt die nicht ganz ohne SPÖ-Einfluss geführte Gratiszeitung “Heute” der Bundesparteichefin eine Umfrage von Meinungsforscher Peter Hajek auf den Schreibtisch, die sie nur noch als zweitbeste Wahl für die Führung der österreichischen Sozialdemokratie sieht.
In dem Blatt, in dem auch der frühere Sprecher von Ex-SPÖ-Kanzler Werner Faymann die Geschäfte führt, wird nun Hans Peter Doskozil als neuer SPÖ-Chef gelobhudelt: Er hätte wesentlich bessere Umfragewerte als Pamela Rendi-Wagner, er würde dabei viel besser die ÖVP und auch die FPÖ in Schach halten. So käme der rote Landeshauptmann als neuer Bundesparteichef bei einer Nationalratswahl jetzt auf 32 % der Stimmen, während Rendi-Wagner nur 27 % schaffen könnte – zumindest ist das dem Umfrageergebnis (800 Befragte, 7. bis 10.11.2022) so zu entnehmen. Vielleicht nicht unwesentlich: Die Meinungsumfrage hat die SPÖ Burgenland in Auftrag gegeben.
Offensive Doskozils gegen Rendi-Wagner?
Die aktuelle SPÖ-Chefin würde nur noch ” bei den SPÖ-Kernwählern” punkten, meint man in der Analyse – Doskozil hingegen würde “bei der ÖVP und bei der FPÖ abräumen”, vor allem aufgrund seiner sicher realistischen Bewertung des Zuwanderungs-Problems.
Auffällig ist, dass Hans Peter Doskozil sich nach seiner jüngsten Stimmband-Operation auch mit einem Interview in der “Krone” als besserer Manager der Asyl-Krise positioniert hat – und auch dabei die Bundesparteichefin deutlich kritisiert hat.
Rendi-Wagner selbst kann derzeit kaum punkten: Ihre dramatische Fehleinschätzung der Migrations-Problematik trotz Asyl-Rekordzahlen kennt seit ihrem ORF-Sommergespräch jeder Österreicher, dazu kommt noch eine extrem verunglückte Zwischenwahlkampfs-Werbekampagne mit tschechischem Schnitzel und russischen Omas sowie ein undefiniertes Herumreden über “Pläne”, die jetzt Österreich bräuchte. Zusätzlich belastet die Glaubwürdigkeit der Parteichefin, die TV-Interviews mit unabhängigen kritischen Medien offenbar aus großer Angst vor harten Fragen scheut: Während Rendi-Wagner stets eine Reduzierung der Energie-Preise fordert, kassiert ihr Parteifreund im Wiener Rathaus als Eigentümer der städtischen Wien-Energie bei sämtlichen Kunden weiterhin unverschämt ab.
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