Bei einer Kundgebung am 13. Dezember vor dem Parlament machte die AKS ihrem Unmut Luft. Ello Wachter, Bundesvorsitzende*r der Organisation, stellte die grundsätzliche Stoßrichtung der Debatte infrage: „Ist das Verbot von einem religiösen Symbol wirklich was unsere Politik unter Schutz versteht?“, so Wachter.

Aus Sicht der AKS greife ein gesetzliches Kopftuchverbot tief in die persönliche Freiheit von Schülerinnen ein und treffe vor allem muslimische Mädchen.

Rassismus-Vorwurf als Kampfbegriff

Besonders drastisch äußerte sich Estelya Öz, bundesweite Antirassismussprecherin der AKS. Sie bezeichnete den geplanten Beschluss, wonach Mädchen unter 14 Jahren kein Kopftuch tragen dürfen, als „puren Rassismus“.

Damit verengt die AKS die Debatte auf einen einzigen Deutungsrahmen: Wer das Kopftuchverbot unterstützt, wird implizit in die Nähe rassistischer Politik gerückt. Differenzierungen oder alternative Motive – etwa Kinderschutz oder Neutralität im Schulwesen – kommen nicht vor.

Kein Wort über elterlichen Zwang

In keinem einzigen Wort wird die Möglichkeit von familiärem oder Community-Zwang erwähnt. Aus Sicht der AKS tragen alle betroffenen Mädchen unter 14 Jahren ihr Kopftuch freiwillig. Laut AKS-Auffassung gibt es nur Zwang gegen das Kopftuch, aber nicht dafür.

Dies entspricht jedoch nicht den Eindrücken, die Experten dem exxpress geschildert haben: