Putin drosselt Gas-Lieferungen um 40 % - wann legt Gewessler den Notfallplan vor?
Nächste Eskalation im knallharten Wirtschaftskrieg: Russland liefert nun um 40 % weniger Gas über die wichtige Ostsee-Pipeline Nord Stream nach Deutschland – vermutlich wird davon mittelfristig auch Österreich betroffen sein. Noch immer verrät Energie-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) nichts von einem Notfallplan für die Republik.
Über die Ostsee-Pipeline Nord Stream könne nur noch eine Durchleitung von 100 Millionen Kubikmetern Gas am Tag anstelle der üblichen 167 Millionen Kubikmeter sichergestellt werden, teilte der Energiekonzern Gazprom via Messengerdienst Telegram mit. Das ist eine Reduktion der bisherigen Liefermenge um 40 Prozent. Und: Wie der eXXpress berichtet hat, kommt auch nach Österreich täglich Gas über diese Strecke, seit die Ukrainer die Pipeline-Stationen im Kriegsgebiet blockieren – bekanntlich investiert Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) derzeit viel Steuergeld in ihrem Versuch, die im Herbst versäumte Bevorratung mit Gas jetzt nachzuholen.
"Verzögerte Reparatur" ...
Offiziell seien Verzögerungen bei Reparaturarbeiten an der Drosselung schuld, schrieb der Staatskonzern Gazprom. Ein Gasverdichteraggregat der deutschen Firma Siemens sei nicht rechtzeitig aus der Reparatur zurückgekommen. Deshalb könnten nun nur noch täglich bis zu 100 Millionen Kubikmeter Gas durch die Pipeline gepumpt werden.
Deutsche Regierung sponsert Tochterfirma von Putins Gazprom mit 9 Milliarden Euro.
Interessant auch: Die Regierung in Berlin will das Gasunternehmen Gazprom Germania – eine Tochter von Putins Gazprom – mit einem Milliardenbetrag stützen, um eine Insolvenz zu verhindern. Damit solle die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleistet werden, berichtet die FAZ. Es bleibt länger als geplant unter Treuhandverwaltung des Bundes und wird mit einem milliardenschweren Kredit gestützt.
Die Treuhandverwaltung werde über die bisherige Frist vom 30. September 2022 hinaus verlängert, teilte das Bundespresseamt mit. Außerdem erhalte das Unternehmen KfW-Darlehen – damit „wendet die Bundesregierung eine Insolvenz ab und verhindert einen Kaskadeneffekt im Markt“. Es geht um neun bis zehn Milliarden Euro, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen erfuhr.
Kommentare