Putins "Masseur" flieht aus Russland – kurz vor mysteriösem Tod seines Sohnes
Der russische Milliardär Konstantin Goloschtschapow ist scheinbar verschwunden – und wenige Tage nach seiner Abreise inmitten einer Betrugsuntersuchung starb sein Sohn Dmitri unter ungeklärten Umständen.
Einer der engsten Vertrauten des russischen Staatschefs Wladimir Putin ist aus dem Land geflohen. Konstantin Goloschtschapow, der russische Milliardär, der als Putins „persönlicher Masseur“ bekannt ist, überquerte im Juni dieses Jahres – vier Monate nach dem Angriff auf die Ukraine – die russische Grenze nach Weißrussland. Die Einzelheiten dazu gelangen erst jetzt an die Öffentlichkeit.
Viele Mythen um langjährige Freundschaft zu Putin
Der derzeitige Aufenthaltsort von Goloschtschapow ist unbekannt. Das letzte bekannte Foto von ihm zeigt den ehemaligen Oligarchen, wie er BMW Russland verlässt und dabei eine obszönen Geste gegenüber der Kamera macht. Vier Tage später wurde sein Sohn Dmitri tot aufgefunden. Er starb unter ungeklärten Umständen, als gerade eine Betrugsermittlung gegen die geschäftlichen Umtriebe des Milliardärs eingeleitet wurde.
Konstantin Goloschtschapow wurde angeblich dank seiner Kontakte zu wichtigen Kreisen im Kreml und in seiner Heimatstadt St. Petersburg reich. Am bemerkenswertesten ist jedoch seine sehr enge Beziehung zu Staatschef Wladimir Putin. Es existieren mehrere Versionen über die Freundschaft der beiden.
Möglicherweise kennen sich beide aus KGB-Zeiten
Einer Erzählung zufolge kennen sich die beiden noch aus der Sowjet-Zeit, als Putin KGB-Agent war. Damals soll Goloschtschapow „Informant” des Geheimdienstes in Sachen Kunstschmuggel gewesen sein. Darüber hinaus betätigte sich Goloschtschapow so wie Putin im Kampfsport. Auf der Judomatte entwickelte sich eine „starke Männerfreundschaft“, heißt es. Gemäß einer anderen Version sollen die Fähigkeiten und innovativen Methoden des Masseurs Putin dabei geholfen haben, eine akute Rückenverletzung zu überwinden.
Wieder andere Quellen behaupten, Putin habe früher Goloschtschapows Massageraum in einer St. Petersburger Sauna besucht. „Im Jahr 2000 erinnerte sich Putin an seine alte Bekanntschaft und lud ihn nach Moskau ein, um [ein staatliches Unternehmen] zu leiten.“
„Er kennt viele von Putins Geheimnissen“
Während Putin im Kreml aufstieg, unternahm Goloshchapov zwischen 1998 und 2005 nicht weniger als 338 Flugreisen zwischen St. Petersburg und Moskau, wie eine Untersuchung des Geheimdienstspezialisten Sergei Kanev ergab. Angeblich soll Goloschtschapow zwischen 10.000 und 50.000 Dollar für die Beförderung seiner ehemaligen Massage-Kunden in wichtige Positionen in Putins Verwaltung verlangt haben. „Er kennt viele von Putins Geheimnissen und war jahrelang eine Schlüsselfigur in Putins Kreisen“, sagt ein ehemaliger westlicher Diplomat in Moskau.
Kreml-Freunde haben Goloschtschapow den Spitznamen „Pater Padre“ gegeben, weil er überall die Bibel zitiert und an jeder Säule betet. Mittlerweile ist Goloschtschapow Milliardär. Er verdient mit dem Bau von Häusern, dem Handel mit Metallen und die Bepflanzung von Grünflächen in Moskau. Seine Immobilien-Geschäfte soll er in Italien, Kroatien und Finnland verfolgen.
Nun läuft eine Untersuchung gegen den einstigen Masseur im Rahmen eines Strafverfahrens wegen millionenschwerer Veruntreuung – doch er durfte ausreisen, im BMW seines Sohnes…
Kommentare