Raketenangriff auf Prigoschin? Das sind die Fakten zum Tod des Söldner-Chefs
Immer mehr Details zum Tod von Jewgeni Prigoschin (62), Putins Söldner-General, werden bekannt: Rosaviatsiya, die russische Luftfahrtsbehörde, bestätigte nun, dass Prigoschin an Bord war. Im 26 Millionen Euro teuren Jet starben auch Mitarbeiter seines Führungsstabs, zwei Piloten und eine Flugbegleiterin.
Über die offensichtliche Kaltblütigkeit der Ausschaltung des bekannten Söldner-Generals spricht die ganze Welt: Wie der eXXpress berichtet hat, trudelte die Embraer 135BJ Legacy 600 gestern brennend zu Boden, eine angeblich “irregeleitete Flugabwehr-Rakete” hätte den Jet (Wert: etwa 26 Millionen Euro) am Flug von Moskau nach St. Petersburg über der Region Tver getroffen – offiziell bestätigt ist diese Version noch nicht.
Die sieben Passagiere – Jegweni Prigoschin (62) und seine engsten Truppenführer der Söldner-Gruppe Wagner – sowie die zwei Piloten und die junge Flugbegleiterin hatten nur noch wenige Sekunden zwischen der mutmaßlichen Raketen-Explosion und dem Einschlag des Jets am Boden: In einem Feuerball wurde das Flugzeug völlig vernichtet. Am Donnerstagabend bestätigte Russlands Präsident Wladimir Putin den Tod des Söldner-Chefs.
Tod des Söldner-Generals via Telegram bestätigt
Der mutmaßliche Abschuss der Maschine passierte auf den Tag genau zwei Monate nach der Meuterei Prigoschins gegen die russische Staatsmacht: Die Luftfahrtbehörde Rosaviatsiya listet ihn wie auch den weiteren Kommandeur der Wagner-Gruppe Dmitri Utkin unter den zehn Menschen an Bord eines abgestürzten Flugzeugs auf – auch eine junge Flugbegleiterin starb.
Auch der Telegram-Kanal Grey Zone, den Prigoschin zur Verbreitung seiner Videos nutzte, meldete am Mittwochabend dessen Tod.
Tod Prigoschins erinnert an die Ermordung Wallensteins
Zur tatsächlichen Ursache, wie die Maschine zerstört worden ist, fehlen aber noch immer offizielle Aussagen aus Moskau: Auf Telegram-Kanälen werden Videos verbreitet, die an den Wrackteilen des Jets Schrapnell-Löcher zeigen, wie sie durch die Explosion von Luftabwehrraketen in der Nähe eines Objekts erzeugt werden.
Auf den Social-media-Kanälen wird auch emotional über die Kaltblütigkeit der “Neutralisierung” des Chefs der Gruppe Wagner debattiert: Es sei ein “Wallenstein-Mord”, also eine Tötungsaktion nach dem Schema vom Februar 1634: Der erfolgreiche General Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein wurde vom österreichischen Kaiserhaus des Verrats bezichtigt und wurde von einem Mordkommando in Eger getötet – er war den Habsburgern im 30-jährigen Krieg als guter und reicher Feldherr zu gefährlich geworden, angeblich war er “nicht mehr steuerbar”.
Für Diskussionsstoff sorgt auch der österreichische NEOS-Abgeordnete Helmut Brandstätter, weil er ebenfalls eine Theorie für den Crash des Embraer-Jets Prigoschins verbreitet: In einem vermutlich gefälschten Artikel ist zu lesen, dass die Russische Föderation veröffentliche, ein Pilot des Privat-Jets hätte als “Impf-Spätfolge” einen Herzinfarkt bekommen – deshalb sei der Absturz möglich gewesen. Brandstätter meint offenbar, dass dies so von Moskau verbreitet würde und schreibt dazu: “Jetzt bin ich aber enttäuscht. Ein bisschen mehr Phantasie hätte ich dem FSB schon zugetraut. Und was war mit dem 2. Piloten? Der hat gerade geschlafen? Russland nur mehr absurd.”
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