Ramadan und Opferfest: Schleswig-Holstein erkennt islamische Feiertage an
Muslime in Deutschland dürfen in Schleswig-Holstein künftig am ersten Tag von Ramadan- und Opferfest schulfrei oder arbeitsfrei bleiben. Ein Vertrag mit einem Islamverband ebnet zudem den Weg für islamischen Religionsunterricht.
In Deutschland sorgt eine neue Regelung für Diskussionen: Das Bundesland Schleswig-Holstein hat erstmals islamische Feiertage offiziell anerkannt. Künftig können Muslime am ersten Tag des Ramadanfestes sowie am ersten Tag des Opferfestes schulfrei oder arbeitsfrei bekommen.
Vertrag mit Islamverband
Das Bildungs- und Kulturministerium unterzeichnete dazu einen Vertrag mit dem Landesverband der Islamischen Kulturzentren Norddeutschland. Neben den Feiertagen wird dem Verband auch das Recht eingeräumt, eigene Bildungs- und Kultureinrichtungen zu betreiben und Imame auszubilden. Zudem ist vorgesehen, das Schulfach „Islamische Religion“ langfristig als ordentliches Unterrichtsfach einzuführen.
„Zeichen der Anerkennung“
Bildungsministerin Dorit Stenke (CDU) nannte den Vertrag ein „wichtiges Zeichen der Anerkennung und Gleichbehandlung der Religionsgemeinschaften“. Menschen muslimischen Glaubens seien Teil der Gesellschaft, das wolle man mit diesem Schritt deutlich machen.
Islam in Deutschland
Nach Zahlen des Bundesinnenministeriums leben in Deutschland rund 5,6 Millionen Muslime, organisiert in etwa 2.600 Vereinen. Schleswig-Holstein ist das erste Bundesland, das islamische Feiertage so umfassend anerkennt – ein Schritt, der auch bundesweit Aufmerksamkeit erregt.
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