Der Plan von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat sich eigentlich so einfach angehört:  alle laufenden Asylverfahren syrischer Flüchtlinge auszusetzen und sie in weiterer Folge so rasch wie möglich abzuschieben.

Die Begründung: Angesichts des Sturzes von Gewaltherrscher Bashar al-Assad in Syrien sei schließlich der Asylgrund für die Flüchtlinge weggefallen.

Während der Vorstoß Karners hierzulande große Zustimmung geerntet hat und viele andere EU-Länder dem Beispiel Österreichs folgen wollen, ist die EU-Kommission in Brüssel skeptisch.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) macht ausgerechnet sein ehemaliger Regierungskollege Magnus Brunner einen Strich durch die RechnungAPA/APA/MAX SLOVENCIK

EU-Kommissar Brunner zu raschen Abschiebungen: "So weit sind wir noch nicht"

Für den ehemaligen österreichischen Finanzminister und nunmehrigen EU-Kommissar für Migration, Magnus Brunner, kommt die rasche Abschiebung von Syrern in ihr Heimatland “zu früh”, berichtet der “Kurier”. Zusatz: So weit sind wir noch nicht”.

Man könne schließlich noch nicht sagen, “wie sicher” Syrien sei. Im Gegensatz zu Karner will Brunner deshalb zunächst einmal abwarten “und erst dann weitere Schritte setzen.”

Die auch von anderen EU-Staaten beschlossene Aussetzung von Asylverfahren syrischer Flüchtlinge hält Brunner allerdings für “akzeptabel”.