Rassismus? Eklat um beliebtes Kakao-Getränk
Die Debatte über die Umbenennung des Getränks „Lumumba“ auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt sorgt erneut für Aufregung. Der Veranstalter hat die Betreiber der Stände aufgefordert, den Namen zu ändern, da er angeblich rassistische Stereotype hervorrufen könnte.
Die wieder aufgeflammte Diskussion über den Namen eines beliebten Getränks auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt sorgt für Empörung. Medienberichten zufolge hat der Veranstalter des Marktes die Standbetreiber aufgefordert, das Getränk „Lumumba“ umzubenennen. Grund für diese Maßnahme ist die Sorge, dass der Name „rassistische Stereotypen“ hervorrufen könnte.
Laut einem Bericht schrieb die Tourismus und Congress GmbH, die den Markt veranstaltet, an die Standbetreiber: „Sollten Sie ein Getränk im Angebot haben, welches Sie als Lumumba bezeichnen, möchten wir Sie eindringlich bitten, den Namen zu ändern und es auf Menükarten/Getränkekarten/Schildern unkenntlich zu machen.“ Zudem schlägt der Veranstalter alternative Bezeichnungen vor: Das Getränk könnte auch als „Kakao mit Schuss“ oder „Heiße Schokolade mit Rum“ angeboten werden.
Umsatzeinbußen
Die Debatte über den Namen ist nicht neu. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Veranstalter die Schausteller auf diese Problematik hingewiesen. Thomas Roie, der Vorsitzende des Schaustellerverbands Frankfurt/Rhein-Main, äußerte damals die Befürchtung, dass eine Umbenennung des Getränks zu Umsatzeinbußen von 20 bis 30 Prozent führen könnte.
Der Veranstalter wies diese Einschätzung jedoch zurück und erklärte: „Wir können diese Aussage nicht ganz nachvollziehen, denn es wird ja nicht die Ausgabe des Getränks untersagt, sondern lediglich eine alternative Namensgebung empfohlen“, zitiert ihn die Nachrichtenplattform „Watson“.
Rassistische Vorwürfe
Die genaue Herkunft des Begriffs „Lumumba“ ist bis heute nicht abschließend geklärt. Dennoch gibt es zahlreiche Kritiker, die die Verwendung des Namens anprangern, da er an die bedeutende historische Figur des kongolesischen Freiheitskämpfers Patrice Lumumba erinnert, der für den Widerstand gegen Kolonialismus und Rassismus kämpfte.
Die Frankfurter Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner (Grüne) stellte im vergangenen Jahr klar, dass nicht jeder, der einen „Lumumba“ bestellt, rassistische Ansichten hat. Im Kontext der Kolonialgeschichte sei jedoch eine gewisse Problematik gegeben. Als Alternative schlug sie damals den norddeutschen Namen des Getränks, „Tote Tante“, vor.
Kritik in den Sozialen Medien
In den Sozialen Medien zeigen sich viele Nutzer empört über die Aufforderung nach einer Umbenennung. So heißt es etwa in einem Kommentar auf der Nachrichtenplattform X: „Ein Getränk canceln, dessen Namensgebung einen Freiheitskämpfer ehrt. Können sich auch nur linke ausdenken diesen bullshit.“ Andere Nutzer fragen einfach: „Warum?“, oder kommentieren mit „Irre“ oder „Frankfurt halt.“
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