Rassismusvorwürfe: Aufregung um Senatorin in Burka
Weil sie mit einer Burka bekleidet im australischen Oberhaus aufgetreten ist, hat der Senat die rechte Politikerin Pauline Hanson suspendiert. Die Chefin und Gründerin der “One-Nation”-Partei hatte die Kammer am Montag mit dem Ganzkörperschleier betreten, der in einigen islamischen Ländern von Frauen getragen wird.
Einige Senatoren zeigten sich daraufhin schockiert, andere verärgert. Die Senatssitzung wurde vorerst ausgesetzt.
Am Dienstag wurde Hanson offiziell für ihren Auftritt gerügt und für sieben Sitzungstage vom Senat suspendiert. Außenministerin Penny Wong von der regierenden Labor-Partei kritisierte, Hanson habe mit der Aktion “eine ganze Glaubensgemeinschaft verspottet und diffamiert”.
Rechtspolitikerin für Burka-Verbot
Hanson beklagte unterdessen bei einer Pressekonferenz, ihre Kollegen seien Heuchler. “Es gibt keine Kleiderordnung im Parlament.” Dennoch dürfe sie keine Burka tragen. Die Rechtspolitikerin beklagte weiter, sie habe ihren Gesetzesvorschlag zu einem Burka-Verbot nicht einbringen dürfen. “Ich stehe zu meiner Überzeugung und werde dies auch weiterhin tun”, sagte Hanson in Canberra. Der Senat hatte zuvor einen Gesetzesentwurf der Politikerin zum Burka-Verbot abgelehnt.
Hanson setzt sich seit Jahren für ein landesweites Burka-Verbot ein. Sie war bereits 2017 im Ganzkörperschleier im Senat erschienen. Bei der jüngsten Volkszählung von 2021 deklarierten sich 3,2 Prozent der Gesamtbevölkerung von 25,4 Millionen Menschen als Muslime.
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