Reichsbürger-Prinz: Deutscher Staat machte noch Millionen-Deal mit dem angeblichen Staatsfeind Nr. 1
So schlecht scheint das Verhältnis zwischen Reichsbürger-Prinz Heinrich XIII. Reuß und dem Staat gar nicht gewesen zu sein: Jedenfalls einigten sich beide Parteien am 5. Dezember auf ein Millionengeschäft um fast 400 Hektar Wald in Thüringen. Da war der Haftbefehl der Generalbundesanwaltschaft gegen den Adeligen bereits ausgefertigt.
Es klingt völlig absurd, ist so aber vom deutschen Bundesfinanzministerium auf Anfrage einer Abgeordneten bestätigt worden: Der inzwischen inhaftierte Reichsbürger-Chef Prinz Heinrich XIII. Reuß, der mit Gesinnungsfreunden angeblich einen Putsch in Deutschland und die Errichtung eines neuen Fürstentums geplant haben soll, stand mit dem Staat in bester Geschäftsverbindung.
Am 5. Dezember wurde ein Kaufvertrag zwischen dem Staatsverweigerer und dem Staat schriftlich beurkundet. Für eine Million Euro verkaufte das Bundesland Thüringen seinem angeblich schlimmsten Feind einen 374 Hektar großen Wald in Besitz des Bundes.
Millionen-Geschäft zwei Tage vor Festnahme
Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als der Haftbefehl gegen den 71-jährigen Prinzen bereits ausgefertigt war. Nur zwei Tage später wurde er von einem Sondereinsatzkommando der Polizei in seiner Villa in Frankfurt/Main festgenommen, ebenso wie 24 weitere mutmaßliche Reichsbürger. In Kitzbühel wurde der Spitzenkoch Frank Heppner (62), zukünftiger Schwiegervater von ÖFB-Star David Alaba, verhaftet. Heppner wurde inzwischen nach Deutschland ausgeliefert und sitzt in U-Haft.
Der Kaufvertrag zwischen dem Reichsbürger-Prinzen und der Bundesrepublik wurde bis auf weiteres schwebend unwirksam gestellt. Wie es nun mit dem Millionen-Deal weitergeht, ist noch offen.
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