Riesenwirbel in Ungarn: Opposition von Ausland mit 7,3 Millionen € unterstützt
Ein Geheimdienstbericht sorgt für Aufregung in Ungarn. Eine US-Organisation mit Naheverhältnis zu den Demokraten soll die Opposition beim letzten Wahlkampf gegen Viktor Orbán unterstützt haben – mit illegalen Geldern in enormer Höhe, viermal so hoch wie Ungarns Staatshaushalt für Wahlkampfkosten vorsieht.
Ein von den ungarischen Geheimdiensten erstellter und Mittwochnachmittag veröffentlichter Geheimdienstbericht enthüllt: Der Wahlkampf der (ehemals) vereinigten ungarischen Opposition wurde mit 3 Milliarden Forint (7,3 Millionen Euro) illegal aus dem Ausland finanziert. Dabei verbietet das ungarische Gesetz über die Tätigkeit und die Finanzverwaltung politischer Parteien die Annahme finanzieller Zuwendungen von ausländischen Organisationen und nicht-ungarischen Bürgern. Ebenso sind anonyme Spenden untersagt.
Opposition hat zuerst Finanzhilfe aus den USA bestritten
Dass Gelder aus dem Ausland geflossen sind, hat die Opposition zunächst bestritten. Als es im Juni bekannt wurde, erklärte Orbáns früherer Gegenkandidat Péter Márki-Zay: “Wir sind dankbar für die Unterstützung in Höhe von Hunderten von Millionen [Forint] aus den Vereinigten Staaten”,. Er gab damit öffentlich zu, 1,8 Milliarden Forint von der in den USA ansässigen Organisation “Action for Democracy” erhalten zu haben.
Die ungarischen Geheimdienste haben nun weitere 1,2 Milliarden Forint an ausländischer Finanzierung aufgedeckt, was in Summe 3 Milliarden ungarische Forint (7,3 Millionen Euro) ausmacht. Dieser Betrag ist laut ungarischen Medien fast viermal so hoch wie der ungarische Staatshaushalt für Wahlkampfkosten vorsieht.
"Action for Democrazy" wurde kurz vor der Wahl gegründet
Vieles erscheint hier zurzeit verdächtig. Obwohl die “Action for Democrazy” erst am 24. Februar 2022 gegründet worden war, erfolgte, die erste Überweisung – satte 684.672 US-Dollar – bereits am 1. März. Sie ging an eine Firma, die eng mit der Demokratischen Koalition (Demokratikus Koalíció) des ehemaligen ungarischen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány verbunden ist.
“Action for Democracy” beschreibt sich selbst als “internationale pro-demokratische Basis-Solidaritätsbewegung” mit dem Ziel, “gegen die wachsende Bedrohung durch Autokratie in der ganzen Welt vorzugehen”. Der ungarische Brigadegeneral Zoltan Andras Kovacs, Generaldirektor des Nationalen Informationszentrums (NIK), twitterte, dass die freigegebenen Transaktionen “die Souveränität Ungarns ernsthaft verletzen”.
Opposition unterlag am Ende dennoch
Die Parlamentswahl in Ungarn 2022 fand am 3. April 2022 statt. Die regierende Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orbán gewann im Wahlbündnis mit der KDNP die absolute Mehrheit der Stimmen und sicherte sich erneut eine Zweidrittelmehrheit im Parlament. Um die eigenen Chancen zu veresserb, beschlossen die größten Oppositions- und Splitterparteien eine Zusammenarbeit. Sie stellten in allen 106 Wahlkreisen Ungarns je einen gemeinsamen Kandidaten auf und einigten sich auch auf einen gemeinsamen Premierministerkandidaten, den Wirtschaftswissenschaftler und Bürgermeister von Hódmezővásárhely Péter Márki-Zay.
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