Rom-Gipfel: Meloni & Stocker gegen EU-Migrationschaos
Grenzen außer Kontrolle, Asylzahlen im Höhenflug – Europa hat sein Migrationsproblem nicht gelöst. Kanzler Christian Stocker (ÖVP) fordert in Rom eine gemeinsame Achse mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Die gemeinsame Botschaft an Brüssel: Rückführungen statt Illusionen!
Italiens starke Frau gegen die Migrationsflut – Stocker will mitziehenAPA/AFP/Alberto PIZZOLIABDELKAFI
Was in den 2015 bis 2020 geschehen ist, könne jederzeit wieder passieren, warnt der Kanzler. „Länder wie Italien und Griechenland stehen aktuell vor enormen Herausforderungen, etwa durch Migrationsbewegungen aus Libyen“, sagte Stocker in Rom, kurz vor dem Treffen mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Und warnte: „Hier in Österreich haben wir zwischen 2015 und 2020 selbst erlebt, wie schnell die Situation auch uns treffen kann.“
Kanzler lobt Melonis Linie – harte Rückführungen als Schlüssel
„In diesem Zusammenhang bin ich mit Ministerpräsidentin Meloni sehr einig, was den Umgang mit Rückführungen betrifft“, unterstrich Stocker. Die gemeinsame Linie: Europa braucht eine konsequente Strategie – statt weiterer hilfloser Initiativen.
„Wir müssen sichere Drittstaaten definieren, den Schutz der EU-Außengrenzen stärken und mit den Herkunftsländern gezielte Kooperationen anstreben. Das ist der einzig realistische und verantwortungsvolle Weg“, stellte der Kanzler klar.
Ob Energie oder Zölle: Stocker setzt auf Meloni
Auch das Thema Energie steht beim Besuch in Rom auf der Agenda. „Es gibt viele Bestrebungen, die Leitungsnetze durch Italien auszubauen bis Triest“, erklärte der Kanzler. Dabei betonte er die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern: Italien sei mittlerweile Österreichs zweitwichtigster Handelspartner.
Apropos Handel: Auch über mögliche US-Zölle will sich Stocker mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni beraten. Ihr gutes Verhältnis zu US-Präsident Donald Trump könne dabei hilfreich sein. Stocker warnte deutlich: „Handelsbarrieren waren nie für die betroffenen Regionen von Vorteil, sondern haben immer nur zu einer Verschlechterung auf beiden Seiten geführt.“ Für Österreichs exportorientierte Wirtschaft wären neue Zölle ein schwerer Rückschlag.
Gipfeltreffen mit geopolitischer Note
Auch außenpolitisch will sich Österreich stärker positionieren. Im Gespräch mit dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella am Montag schlug Stocker Wien als Ort für Friedensverhandlungen vor. „Ich habe Wien als Verhandlungsort sowohl für die Ukraine als auch für den Nahost vorgeschlagen. Wir könnten einen Beitrag leisten, um diese Konflikte zu entschärfen.“
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