Kreml-Journalistin: "Der Hunger ist unsere Waffe gegen die Sanktionen"
Es ist eine perfide Strategie: Russland blockiert als Antwort auf die westlichen Sanktionen Getreideexporte am Schwarzen Meer und provoziert damit eine Hungersnot in Entwicklungsländern. Die Folgen: Extremer Migrationsdruck und eine weitere Destabilisierung der EU, wie eine Kreml-treue Journalistin nun offen aussprach.
Margarita Simonyan ist Chefredakteurin des staatlichen russischen Auslandssenders RT. Unverblümt erklärte sie in St. Petersburg, dass ihr Land den Hunger als Waffe einsetzt.
Margarita #Simonyan, editor-in-chief of RT, says frankly that she hopes for a famine. By organizing it, they hope to force the West to become friends with #Russia. pic.twitter.com/zRYmGFeKhv
— NEXTA (@nexta_tv) June 21, 2022
Notweniger Schritt
Der Plan: Wenn der Hunger jetzt beginnt, würde der Westen die Sanktionen lockern und wieder freundlich mit Russland umgehen, weil der Westen feststellen würde, dass dieser Schritt notwendig sei, führte Simonyan aus.
100 Millionen Menschen könnten hungern
Auch wenn Europa vom Getreide-Boykott nicht direkt betroffen ist, wird es für uns problematisch. Denn, Subsahara-Staaten müssen einen enormen Anstieg der Preise für Dünger und Rohöl verkraften.
Es sei kaum möglich, genau zu errechnen, wie viele Menschen zusätzlich Hunger leiden werden. Auf Basis der Erfahrung bisheriger Marktschwankungen gehen manche Experten von bis zu 100 Millionen mehr Hungernden aus. Und Putin treibt die Preise offenbar aggressiv weiter in die Höhe. Beobachter sprechen seit Kriegsbeginn von Getreidefrachtern, die im Schwarzen Meer blockiert oder gar mit Raketen beschossen und versenkt werden.
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