Rudolf Fußi geht juristisch gegen die SPÖ vor und teilt Visionen von einem radikalen Neuanfang
Zerreißprobe für die Sozialdemokraten: Rudolf Fußi will den Parteivorsitz und plant juristische Schritte gegen die SPÖ. Vorab teilt er bereits Reformpläne und personelle Änderungen für die Erneuerung der Partei.
Knalleffekt mitten in den Koalitionsverhandlungen: Der ehemalige Berater und Redenschreiber des damaligen Bundeskanzlers Christian Kern, Rudolf Fußi, strebt den Parteivorsitz der Sozialdemokraten an und sammelt bereits eifrig Unterstützungserklärungen. Scheinbar ist man innerhalb der SPÖ wenig begeistert über einen SPÖ-Chef Fußi, denn man zweifelt nun an der Gültigkeit der bereits gesammelten 10.000 Unterstützungserklärungen. Das wiederum lässt der PR-Stratege nicht auf sich sitzen und erklärt dem „Kurier” gegenüber, nun juristische Schritte gegen die SPÖ zu ergreifen.
Zum Hintergrund: Wenn es Rudolf Fußi gelingt, innerhalb eines Quartals 14.000 Unterschriften aus vier Bundesländern zu sammeln, kommt es zur Kampfabstimmung mit SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler.
Pläne, wie er die SPÖ umbauen wird und vor allem zu den aktuellen Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP, hat Rudi Fußi übrigens auch schon.
Plan A - 2.0 für Österreich
Auf X empfiehlt Fußi seiner Partei eine grundlegende Änderung sowohl bei der Herangehensweise als auch der Zusammensetzung der Verhandler. „In dieser heiklen Phase braucht es die besten Köpfe der Partei und des Landes”, postet Fußi und hat auch gleich eine Liste der seiner Meinung nach passenden Personen parat.
So empfiehlt er, Bundesgeschäftsführerin Sandra Breiteneder aufgrund fehlender Erfahrung von der Verhandlungsführung abzuziehen und durch ein „erfahrenes, kompetentes Vierer-Team” zu ersetzen. Der PR-Stratege sieht Klubdirektor Joachim Preiss mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung als bestqualifiziert für die Herausforderung. Unterstützung im Bereich Wirtschaft soll Preiss von Kerns ehemaligem Kabinettschef Christopher Berka erhalten; für polit-strategische Belangen hält Fußi Luca Kaiser, Sohn des Kärntner Landeshauptmanns und Pressesprecher von SPÖ-Klubobmann Philip Kucher, für geeignet. “Die Koordination der Kommunikation der Verhandlungen, sowie auch die Stimme nach außen sollte Frau Sigrid Rosenberger übernehmen. Sigrid Rosenberger ist die erfahrenste Kommunikatorin in der Partei und dient dieser und damit der guten Sache seit Jahrzehnten”, so Fußi.
Für die detaillierten weiteren Verhandlungen schlägt Fußi allerdings keine alten Parteihasen vor, sondern setzt auf reine Experten: „Ich empfehle die Heranziehung von Fünfer-Expertenteams in allen Bereichen, die aber keinerlei persönliche, machtpolitische, ideologische oder sonstige Interessen verfolgen, sondern ausschließlich der Republik und der Lösung ihrer Probleme dienen wollen.”
Diese Abkehr von Parteisoldaten passt auch zu Fußis Forderung, ein strenges Antikorruptionsgesetz im Falle seiner Wahl zum Parteivorsitzenden zur Koalitionsbedingung zu erheben – Korruption innerhalb der SPÖ mit eingeschlossen. „Korruption, Parteibuch- und Freunderlwirtschaft haben unser Land lange genug gelähmt und das Volk lange genug an der Politik verzweifeln lassen. Es zählt nur mehr, wer jemanden kennt und nicht, was jemand kann. Diesen Missstand werde ich beheben und ich werde damit in meiner eigenen Partei beginnen“, verspricht Fußi die künftige Besetzung von offenen Positionen „endlich anhand von Leistungsorientiertheit und Qualifikation”.
Weitere Einzelheiten über eine SPÖ unter Rudi Fußi gibt der ambitionierte Politberater in Kürze bekannt: „Details werde ich in einer von mir anberaumten Pressekonferenz als erstes fertiges Kapitel des neuen ‚Plan A – 2.0 für Österreich‘ bekannt geben.”
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