Rudi Fußi sieht schon wieder rot: Nachdem er seit Wochen auf Konfrontationskurs mit der Bundespartei und ihrem (Noch-) Vorsitzenden Andreas Babler geht, hat er jetzt offenbar ein neues Ziel – und das ist durchaus überraschend.

Auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) erklärte der SPÖ-Rebell jetzt, dass aus seiner Sicht “die gesamte Wiener Stadtregierung rücktrittsreif” sei – und damit greift er jetzt erstmals öffentlich auch seinen früheren politischen Wegbegleiter Michael Ludwig an. Die Begründung für seine drastische Formulierung lässt aufhorchen: “Was wurden nicht alles für große Projekte versprochen? Eine Donau-Bühne, ein Fernbusterminal, eine Eventhalle, frist- und budgetgerechter U-Bahn-Bau (der jetzt das Stadtbudget sprengt) und vieles mehr.” Aus seiner Sicht sei das alles “fortgesetztes Versagen auf allen Linien”.

Mit seinen Worten dürfte er durchaus einen Nerv treffen, denn eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Rot-Pinke-Mehrheit in der Stadtregierung wackelt. Die SPÖ verliert nicht nur im Bund, sondern auch in ihrer roten Hochburg Wien an Zustimmung – zugunsten der Freiheitlichen.

Auf X fordert Rudi Fußi den Rücktritt der Wiener StadtregierungTwitter.com / @rudifussi/Twitter.com / @rudifussi

Doch Fußis Angriff gegen Ludwig wird bei seiner Anhängerschaft kritisch gesehen: “Rudi, du bist ja ein kluger Kopf – bitte entscheid dich mal was du werden willst. SPÖ-Vorsitz und Wiener Bürgermeister geht sich eher net aus”, geht sein Posting vielen SPÖ-nahen X-Nutzern zu weit.

Ein anderer Roter bringt es sogar noch deutlicher auf den Punkt: “Das ist der Versuch eines politischen Statements auf Bierzeltniveau. Zu mehr reicht es nicht bei einem Werbefuzzi ohne Plan und Konzept, aber mit einer Neigung zu Schmuddelkampagnen.”