Russen rücken vor: Ukraine evakuiert 37 Ortschaften
Die heftigen Kämpfe bei Kupjansk in der Ostukraine zwingen die Behörden zum Handeln. Nun ordneten sie die Evakuierung von 37 umliegenden Ortschaften an. Betroffen sind über 11.000 Menschen, darunter 600 Kinder.
Angesichts heftiger Kämpfe bei der ostukrainischen Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw haben die ukrainischen Behörden die Evakuierung von 37 Ortschaften in der Region angeordnet. Laut einer Liste, die die städtische Militärverwaltung am Donnerstag veröffentlichte, handelt es sich neben kleineren Dörfern im nördlichen und südlichen Umland auch um Teile der am Ostufer des Flusses Oskil gelegenen Stadt. Mehr als 11.000 Menschen, darunter 600 Kinder, sind betroffen.
Kupjansk aus russischer Besatzung befreit
Die Ukraine hatte die Stadt Kupjansk im vergangenen Jahr im Zuge einer überraschenden Gegenoffensive im Gebiet Charkiw aus russischer Besatzung befreit. Die Stadt und das Umland wurden danach immer wieder und zuletzt verstärkt Ziel russischen Beschusses. In der Nacht auf Donnerstag soll eine Fliegerbombe des Typs Fab-25 das Gebäude der Stadtverwaltung beschädigt haben, wie der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Oleh Synjehubow auf Telegram berichtete. Zudem sollen in derselben Nacht im nur wenige Kilometer entfernten Dorf Kindraschiwka zwei Zivilisten durch russischen Beschuss verletzt worden sein. Das Dorf steht nun ebenfalls auf der Liste der zu evakuierenden Ortschaften.
Moskau könnte neue Eroberungen anstreben
Das dort angegriffene Territorium ist außerhalb der vier von Russland völkerrechtswidrig annektierten Gebiete. Beobachtern zufolge könnten die Angriffe dort der Entlastung russischer Truppen im Süden und Südosten dienen, wo ukrainische Truppen seit zwei Monaten ihre Gegenoffensive konzentrieren. Moskau könnte demnach aber auch neue Eroberungen im Gebiet Charkiw anstreben, um diese als Verhandlungsmasse für den Fall einer diplomatischen Lösung des Krieges in der Hand zu haben.
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