Es ist ein Skandal, der Österreichs Außenpolitik erschüttert: Ein ranghoher Diplomat musste nach Enthüllungen über ein pikantes Doppelleben abtreten. Recherchen der Plattform Fass ohne Boden enthüllten, dass der Botschafter jahrelang einen anonymen Blog betrieb – mit sadomasochistischen Fantasien, in denen Frauen etwa als „Fleisch“ bezeichnet und Gewaltakte verherrlicht wurden.

Am Montag bat der Botschafter „aus persönlichen Gründen“ um seine Abberufung, Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) nahm dies unverzüglich an, hieß es nun in einer Stellungnahme des Außenministeriums.

Inhalte vom Arbeitsplatz hochgeladen

Es wird noch pikanter, denn: Die Spuren führen direkt ins Zentrum. Metadaten belegen, dass Inhalte vom Arbeitsplatz im Außenministerium hochgeladen wurden. Außerdem: Die mit dem Blog verknüpfte E-Mail-Adresse tauchte 2019 in einem globalen Datenleck auf – nur Monate vor dem massiven Cyberangriff auf das Außenministerium.

Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) zog sofort KonsequenzenAPA/HANS KLAUS TECHT

„Supergau für die nationale Sicherheit“

Kritiker sprechen von einem „Supergau für die nationale Sicherheit“. Denn ein derart kompromittierbares Doppelleben mache einen Spitzenbeamten höchst erpressbar. Während offizielle Stellen schweigen, bleibt der Eindruck eines strukturellen Versagens.