Scharia durch die Hintertür? Parallelgesellschaften an deutschen Universitäten
Immer mehr Hochschulen sehen sich mit Scharia-konformen Strukturen konfrontiert – von Geschlechtertrennung bis hin zu salafistischen Inhalten. Islamische Gruppen nutzen Räume und Ressourcen für religiöse Agenda.
In ganz Deutschland tauchen vermehrt islamische Studentengruppen auf, die an öffentlichen Universitäten Veranstaltungen nach religiöser Agenda organisieren. In mehreren Fällen wurde Geschlechtertrennung dokumentiert, zudem werden Prediger mit salafistischem Hintergrund eingeladen. Hochschulen reagieren zunehmend mit Verboten, während die betroffenen Gruppen von „antimuslimischem Rassismus“ sprechen.
Nach dem Skandal um Geschlechtertrennung im Gebäude der Uni Kiel tauchen ähnlich irritierende Bilder einer Hochschulgruppe an der renommierten Berliner Charité und in der Humboldt-Uni auf. Zum Artikel:https://t.co/3w0dEPiT01 pic.twitter.com/WFd1zuf4w0
— NIUS (@niusde_) June 29, 2025
Berlin und Kiel keine Einzelfälle
Ein prominenter Fall ereignete sich an der Berliner Charité. Dort trat die Gruppe MedIslam Collective mit Veranstaltungen in Erscheinung, bei denen Frauen und Männer strikt getrennt saßen. Die Klinikleitung reagierte mit einem vollständigen Verbot aller Aktivitäten der Gruppe auf dem Campus. Auf einem Instagram-Video ist zu sehen, wie Männer und Frauen bei einem Vortrag getrennt sitzen – eine freie Platzwahl gab es offenbar nicht. Die Gruppe bestreitet dies jedoch vehement und erklärt, es habe keine Vorschrift zur Sitzwahl gegeben.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich in Kiel: Dort entzog die Universitätsleitung der Islamischen Hochschulgruppe (IHG)den offiziellen Status. Grund dafür war, dass bei Veranstaltungen im Mai 2025 Eingänge und Sitzplätze nach Geschlecht getrennt waren. Die Hochschule betonte, dass man für einen offenen und respektvollen Diskurs stehe und für alle klare Regeln gelten. Die IHG darf seither weder das Intranet noch die Räumlichkeiten der Universität nutzen.
Und das zu Recht: Nach einer internen Überprüfung teilte die CAU mit, dass „die Vorwürfe nicht ausgeräumt werden. Außerdem zeigt sich, dass die internen Abläufe in der IHG nicht geeignet sind, um Veranstaltungen eigenständig zu organisieren. Zudem ist das Vertrauen in die Hochschulgruppe nachhaltig erschüttert, sodass eine Aberkennung des Status als Hochschulgruppe erfolgen wird.” Weiter heißt es seitens der Hochschule: „Darüber hinaus werden rechtliche Schritte geprüft, darunter Maßnahmen gegen einzelne Akteure im Hinblick auf eine Exmatrikulation, Hausverbote gegenüber beteiligten Personen, die nicht an der CAU studieren, sowie eine mögliche Einleitung einer Strafanzeige.”
„Eine Universität ist kein Ort für religiöse Parallelgesellschaften.“
Wie die Bild berichtet, fanden auch an den Universitäten in Braunschweig, Siegen und Tübingen Veranstaltungen statt, bei denen Frauen und Männer räumlich getrennt wurden – entweder durch separate Eingänge oder strikt getrennte Sitzbereiche. Doch damit nicht genug: An der Freien Universität Berlin (FU) wurde bei einem Wettbewerb salafistische Literatur als Hauptpreis verschenkt. Unter den Preisen befanden sich u.a. Werke von Ibn Qayyim, einem theologischen Vordenker des Salafismus aus dem 14. Jahrhundert.
In Braunschweig fanden rein weibliche „Schwesternabende“ statt. An der Universität Siegen wurde ein Vortrag zur „Islamischen Persönlichkeitsbildung“ organisiert, bei dem Frauen und Männer getrennt den Raum betraten. Die Universität erklärte im Nachhinein, sie habe keine Kenntnis von dieser Trennung gehabt. Künftig solle „eine freiwillige Platzwahl in den Räumen garantiert sein“ und es werde „keine Geschlechtertrennung bei Veranstaltungen“ geben.
Zurecht stellt der Historiker Prof. Michael Wolffsohn die Frage: „Wo soll das enden?“
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