Schumann-Ministerium warnt vor „Orgasmus-Lücke“ und Pornos
Zum Weltorgasmustag schlägt das Sozialministerium ungewohnt intime Töne an. Ein Posting zur angeblichen „Orgasmus-Lücke“ zwischen Mann und Frau sorgt selbst innerhalb der SPÖ für Irritationen.
Mit einem Posting zum „Orgasmus-Gap“ sorgt das Sozialministerium für Diskussionen.APA/HELMUT FOHRINGER
Ausgerechnet das von SPÖ-Ministerin Korinna Schumann geführte Sozialministerium rückt am Sonntag ein sensibles Thema ins Zentrum der öffentlichen Gesundheitskommunikation. Mit mehreren Informationsbildern und klaren Aussagen zum sogenannten Orgasmus-Gap will man auf strukturelle Unterschiede in sexueller Gesundheit aufmerksam machen. Doch die Aktion stößt parteiübergreifend auf Verwunderung – auch in den eigenen Reihen.
„Orgasmus-Gap existiert“: Ministerium mit klarer Botschaft
Anlässlich des Weltorgasmustages veröffentlichte das Sozialministerium mehrere Beiträge auf seinem offiziellen Account. Darin heißt es unter anderem: „Der Orgasmus-Gap existiert und ist auch kein Zufall. Gerade in heterosexuellen Beziehungen kommen Frauen selten zum Höhepunkt.“
Ziel der Kampagne sei es laut Ministerium, Stress zu reduzieren und Entspannung zu fördern. Gleichzeitig soll auf Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Bezug auf sexuelle Zufriedenheit aufmerksam gemacht werden.
Irritationen auch innerhalb der SPÖ
Die Schwerpunktsetzung sorgt allerdings nicht überall für Zustimmung. Sowohl innerhalb der SPÖ als auch bei anderen Parteien reagiert man irritiert auf das Posting. In Zuschriften an die Krone heißt es etwa: „Da ist man gerne konservativ.“
Auf Anfrage verteidigt das Ministerium seine Linie jedoch deutlich. Man betont: „Auch Tabus gehören zur Gesundheitsaufklärung – besonders, wenn es um sexuelle Gesundheit geht.“
Weiter erklärt das Ressort: „Der Begriff Gender-Orgasmus-Gap steht für strukturelle Unterschiede in Aufklärung, Rollenbildern und sexueller Selbstbestimmung – Unterschiede, die zweifellos bestehen.“ Man wolle junge Menschen dort erreichen, „wo sie sind – in einer Sprache, die sie verstehen“, mit dem Ziel, „Gesundheit und Gleichstellung zu stärken“.
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