Steht zum Start der Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP und SPÖ längst fest, wer welches Ministerium bekommen sollte? Das behauptet zumindest Polit-Blogger Gerald Markel am Freitagmorgen bei “exxpress live” unter Verweis auf das  Geheimpapier, das Peter Westenthaler im Sommer veröffentlicht hatte.

Damals reagierten Beobachter noch zurückhaltend auf  das verfrühte “Koalitions-Abkommen”, doch mittlerweile ist bekannt, welche Personen am Verhandlungstisch sitzen – und die Namen decken sich mit der geheimen Ministerliste.

ÖVP setzt auf vertraute Gesichter

Bundeskanzler wäre demnach wenig überraschend ÖVP-Chef Karl Nehammer und die Funktion des Vizekanzlers übernimmt SPÖ-Chef Andreas Babler. Außenminister soll wie gehabt Alexander Schallenberg (ÖVP) werden. Gerhard Karner (ÖVP) bleibt demnach Innenminister. Keine Änderung würde es außerdem beim Verteidigungsministerium geben: Hier taucht auf dem geheimen Koalitionspapier neuerlich der Name Klaudia Tanner auf.

Die ÖVP möchte außerdem das Wirtschaftsministerium beanspruchen und im Idealfall mit einer Frau besetzen. Für das Familienministerium wäre demnach Claudia Plakolm (ÖVP) im Gespräch, die aktuell auch am Verhandlungstisch sitzt.

Andreas Babler liebäugelt mit dem Sozialministerium

Im Gegenzug würde die SPÖ dann zwar weniger, aber nicht weniger wichtige Ressorts erhalten: Finanzen soll laut dem Geheimpapier der Wiener Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) bekommen.

Das Umwelt-Ressort könnte mit Julia Herr (SPÖ) besetzt werden, Vize-Klubchef Philip Kucher (SPÖ) ist als Verkehrsminister im Gespräch und Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) wird als mögliche Frauen-Ministerin in dem Papier aufgelistet.

Außerdem könnte das Gesundheitsministerium in rote Hände wandern. Andreas Babler würde demnach Sozialminister werden.

Sepp Schellhorn (NEOS) bei der konstituierenden Sitzung des Nationalrats APA/APA

Im sehr wahrscheinlichen Fall einer Dreierkoalition würden die NEOS dann als Königsmacher mit zumindest zwei Ministerien belohnt werden: Das Bildungs-Ressort für Parteichefin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) und – zumindest laut Geheimpapier – ein neu geschaffenes Tourismus-Ressort für den Salzburger Gastronom Sepp Schellhorn (NEOS).

Ob es tatsächlich so kommt, werden erst die kommenden Wochen zeigen.