"Sebastian Kurz, ruf mich an sonst sprenge ich die Hofburg in die Luft!"
Ein psychisch auffälliger Steirer hat Bundeskanzler Sebastian Kurz offenbar aus einer Laune heraus via Facebook mit Sprengmittel und dem Tod bedroht. Am Donnerstag wurde der Mann, der seine Krankheitsgeschichte eintätowiert hat, in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.
Hass im Netz ist im Zeitalter der Digitalisierung ein Thema, das alle Bevölkerungsschichten und Berufe betrifft – und immer wieder und besonders auch Politiker. Vor einiger Zeit geriet einmal mehr Sebastian Kurz ins Visier eines Online-Trolls – doch mit seinen Worten und Drohungen schoss dieser eindeutig über das Ziel hinaus: “Ich sage es nur noch einmal Sebastian ich sprenge dich in die Luft”, schrieb der Mann auf Facebook an den Bundeskanzler. Und als keine Reaktion kam, setzte er nach: “Sebastian Kurz wenn du dich nicht bei mir meldest sprenge ich die Hofburg”.
Der Kanzler reagierte zwar nicht, die Staatsanwaltschaft aber sehr wohl- und die nahm die Worte des Mannes ernst: “”Er hat Sebastian Kurz mit dem Tod und Sprengmittel gedroht”,so die Staatsanwältin. Am Donnerstag wurde der Mann nun im Grazer Straflandesgericht in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.
"Kurz ist eigentlich ein guter Politiker"
Der Verteidiger des Mannes wollte die Drohungen abschwächen: “Ich bin mir nicht sicher, dass Kurz davon Kenntnis erlangt hat.” Vor Gericht zeigte sich der Mann geständig und reumütig, wie unter anderem die Oberösterreichischen Nachrichten berichten: “Es stimmt, aber ich habe alles schon gelöscht.” Und er erklärt sich: “Ich war in einem Ausnahmezustand, meine Mutter ist gestorben und meine Frau ist mit den drei Kindern gegangen und dann war auch noch Corona”, so der Familienvater. “Was hat Kurz damit zu tun? Der ist ja für die Kinder nicht zuständig?”, fragte Richterin Angelika Hacker. “Gar nichts, ich hab’ das aus einer schlechten Laune heraus gemacht. Der ist eigentlich ein guter Politiker”, meinte der Mann, den offensichtlich eine einschlägige Krankheitsgeschichte begleitet.
Psychisch auffälliger Mann hat Krankenakte tätowiert
Der psychiatrische Sachverständige Manfred Walzl bescheinigte dem Mann eine bipolare affektive Störung, derzeit sei der Betroffene manisch. “Sie haben ihre Krankenakte ja immer mit, zeigen Sie die her”, forderte er den 42-Jährigen auf. Dieser rollte bereitwillig den Ärmel hoch – dort waren seine Krankenstands- und Klinikaufenthaltsdaten alle eintätowiert. “Meine Familie habe ich aber auch, das Hochzeitsdatum und so”, erklärte er und wollte die Brust entblößen, worauf die Richterin dankend verzichtete.
Laut Gutachter könne dem Mann aktuell nur eine stationäre Behandlung helfen, weshalb sich der Schöffensenat für eine Einweisung. Der Steirer erbat sich Bedenkzeit, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig.
Es hätte den Falschen getroffen
Kleine Notiz am Rande: Der mögliche Tatverdächtige hätte sowieso den “Falschen” in die Luft gesprengt, hätte er seine Drohung wahrgemacht: Denn in der Hofburg sitzt der Bundespräsident, aktuell Alexander van der Bellen. Sebastian Kurz, als Bundeskanzler, sitzt gegenüber…
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