Selenskyj fallen zu viele Soldaten aus: Härtere Zwangsrekrutierungen in der Ukraine
Nur ein Jahr nach Beginn der russischen Invasion der Ukraine hat Selenskyjs Armee ein Problem: Es fehlen Soldaten. Immer öfter gehen Einberufungsbefehle an Friseure und Geschäftsbesitzer, Freiwillige fehlen. In Bakhmut verloren manche Kompanien 84 % ihrer Mannschaft.
Bei den von der Regierung in Kiew veröffentlichten offiziellen Statistiken hat die Ukraine aktuell mehr Soldaten unter Waffen als die Invasions-Armee der Russischen Föderation an der Front im Einsatz hat: 500.000 ukrainische Soldaten sollen angeblich noch einsatzfähig sein – was allerdings aufgrund des Fehlens neutral kontrollierbarer Verlustzahlen nicht zu überprüfen ist. Die russische Armee soll um die 400.000 Mann an der 1200 Kilometer langen Front in den Schützengräben und in den Kampfpanzern haben, die Ukraine berichtet dazu, schon mehr als 160.000 russische Soldaten getötet zu haben.
Hölle von Bakhmut: 84 von 100 Mann einer Kompanie ausgefallen
Jetzt veröffentlichte aber die deutsche Tageszeitung Die Welt Aussagen von Soldaten, die mehrere Schlachten um die seit Monaten umkämpfte und fast vollständig eingekesselte Kleinstadt Bakhmut überlebt haben: „Wir haben in der ersten Schlacht 84 von 100 Soldaten verloren“, sagte Michael, einer der verbliebenen Kämpfer in Bakhmut. Mit „verloren“ meint er getötete und verwundete Kameraden. Von hohen eigenen Verlusten in Bakhmut berichteten auch Kommandeure aus der 93. Brigade und anderer Einheiten.
Und die Welt-Reporter berichten auch aus der Ukraine: “Unter Männern, die bislang verschont blieben und keine Lust auf Einsätze an der Front haben, herrscht Verunsicherung. Denn seit Jahresbeginn haben viele im Land, egal ob Friseure oder Geschäftsleute, ihre Einberufungsbescheide erhalten.” Das betreffe auch Angehörige von Personen, mit denen Die Welt in der Ukraine zusammenarbeitet.
Brutale Rekrutierungsmaßnahmen der ukrainischen Regierung
Der Economist berichtete zuletzt sogar über Offiziere, die auf Odessas Straßen und in Einkaufszentren in Kiew Passanten rekrutiert haben sollen. Und auch zahlreiche Videos, die auf Telegram zu sehen sind, zeigen brutale Zwangsrekrutierungen der ukrainischen Armee: Selbst ganz junge Burschen, die um sich schlagen, werden überwältigt und in zivile Kleinbusse gesteckt, die sie in die Kasernen bringen.
Zusätzlich belastet die ukrainische Armee, dass sehr viele junge Männer vor dem Kriegsdienst ins Ausland geflüchtet sind. So vermuten Offiziere des österreichischen Bundesheeres, die gute Kontakte in Kiew haben, dass bereits “ein ganzes ukrainisches Bataillon” in Wien lebe, also etwa 600 junge Männer.
Kommentare