Selenskyj und Mitsotakis entkommen Raketenbeschuss von Russland um Haaresbreite
Während der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakiseines den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Odessa traf, wurde die südukrainische Hafenstadt von Russland mit Raketen beschossen. Ein Video zeigte kurz danach, dass beide Politiker wohlauf waren. Doch es war knapp.
Bei dem russischen Angriff habe es auch Tote und Verletzte gegeben, sagte Selenskyj. Ein Sprecher der ukrainischen Marine gab die Zahl der Toten mit fünf an. Es war in mehr als zwei Jahren des russischen Angriffskrieges das erste Mal, dass Selenskyj und ein ausländischer Gast derartig von russischem Beschuss betroffen waren.
Als die Raketen anflogen, zeigte Selenskyj seinem Gast gerade die Hafenanlagen von Odessa am Schwarzen Meer und wies auch auf Schäden durch frühere russische Attacken hin. Gegen Ende dieses Programmpunkts seien Sirenen und Explosionen in der Nähe zu hören gewesen, sagte Mitsotakis ukrainischen Berichten zufolge. “Wir schafften es nicht, in einen Schutzraum zu gelangen.” Der griechische Regierungschef zeigte sich schockiert.
Greek Prime Minister Kyriakos Mitsotakis @kmitsotakis and I visited Odesa's Transfiguration Cathedral, which had been severely damaged by a Russian missile strike.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) March 6, 2024
The vast majority of Russian targets are ordinary civilian facilities. We must restore every one of them.
I am… pic.twitter.com/sbscHS7o0Y
Moskau: Halle bei Hafen von Odessa zerstört
Über Odessa wurde nach offiziellen Angaben um 10.40 Uhr Ortszeit (9.40 Uhr MEZ) Luftalarm ausgelöst. Kurz danach seien die Raketen eingeschlagen, berichtete der ukrainische Fernsehsender Suspilne. Auch die ukrainische Luftwaffe warnte vor der Gefahr durch Raketen.
Das russische Verteidigungsministerium teilte am Abend mit, durch den Beschuss sei im Hafen von Odessa eine Halle zerstört worden. Dort seien ukrainische Seedrohnen zum Kampfeinsatz vorbereitet worden. Diese Angaben waren unabhängig nicht zu überprüfen. Mit solchen ferngesteuerten Sprengstoffbooten hatten die ukrainischen Streitkräfte am Vortag vor der Küste der Halbinsel Krim das russische Patrouillenboot “Sergej Kotow” versenkt.
Staatsbesuche werden meistens nichts angekündigt
Die Reisen Selenskyjs im Land wie auch ausländischer Besuch in der Ukraine werden aus Sicherheitsgründen üblicherweise nicht öffentlich angekündigt. Meist reisen die Gäste mit der Bahn an – nach Angaben der ukrainischen Eisenbahn sind seit Kriegsbeginn mehr als 700 diplomatische Delegationen mit dem Zug in die Ukraine gebracht worden. Odessa ist auch gut mit Autos aus der nahen Republik Moldau oder aus Rumänien zu erreichen.
Im Fall der Reisen von der Leyens und des Besuchs von US-Präsident Joe Biden in Kiew im Februar 2023 ist bekannt, dass Russland im Voraus in Kenntnis gesetzt wurde. Auch für andere Besuche lässt sich vermuten, dass Moskau über diplomatische Kanäle informiert wird.
Mitsotakis auf dem Weg nach Bukarest
Selenskyjs verabredete nach eigenen Angaben mit Mitsotakis, die Arbeit an einem bilateralen Sicherheitsabkommen zu beginnen. Der griechische Premierminister sollte im Laufe des Tages weiter nach Bukarest reisen, um an einer zweitägigen Konferenz der Europäischen Volkspartei (EVP) teilzunehmen. “Wir haben heute diesen Einschlag gesehen. Sie sehen, mit wem wir es zu tun haben. Ihnen ist völlig egal, wohin sie schießen”, sagte Selenskyj. Die Ukraine brauche eine stärkere Luftverteidigung, betonte er einmal mehr.
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