Serbiens Regierungspartei organisiert Proteste gegen "Blockaden"
Nachdem die seit neun Monate andauernden Studentenproteste in Serbien trotz Polizeigewalt und staatlicher Repression andauern, hat die seit 2012 regierende Serbische Fortschrittspartei (SNS) nun zu Gegenprotesten aufgerufen.
Diese wurden am Mittwochabend in mehreren kleineren Ortschaften und einigen Städten wie Požarevac, Ruma, Leskovac und Pančevo organisiert. Die Kundgebungen sollen sich, wie der SNS-Vorsitzende Miloš Vučević am Vormittag ankündigte, gegen “Blockaden” und für die “Verteidigung der Demokratie” einsetzen. Die Menschen wollten ihr normales Leben zurück, so Vučević Medienberichten zufolge. Laut Serbiens Präsidenten Aleksandar Vučić verlangen die Bürger “die Rückkehr der Stabilität und der Sicherheit”.
Berichten des TV-Senders N1 zufolge waren bei den Protesten neben lokalen SNS-Funktionären auch etliche Beschäftigte im öffentlichen Dienst zu sehen. Regierungskritische Medien hatten zuvor berichtet, dass auf sie wiederholt Druck ausgeübt werde, an SNS-Protesten teilzunehmen.
Proteste seit November
Studenten und mehrere Bürgergruppen haben an die Bürger, die seit Monaten für die Rechtsstaatlichkeit und die Ausschreibung von vorgezogenen Parlamentswahlen ringen, appelliert, die SNS-Proteste, die als potenzielle Konfliktgefahr betrachtet werden, zu ignorieren. Zuvor geplante Proteste wurden mancherorts abgesagt oder verschoben.
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