Sexuelle Übergriffe in der SPÖ: Nur eine Rüge für den Parteifunktionär
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Da belästigt ein Funktionär der Wiener SPÖ mehrfach Parteifreundinnen sexuell – und was passiert? Der Mitarbeiter in einer Bezirksgruppe erhält vom zuständigen Schiedsgericht der Genossen gerade einmal eine Rüge ausgesprochen. Während der Grapscher in der SPÖ bleiben darf, hagelte es Austritte empörter Mitglieder.
Einer der sexuellen Übergriffe ereignete sich ausgerechnet am “Tag der Arbeit”, den viele Genossen feucht-fröhlich begehen. So auch die betroffene Sektion der Bezirkspartei, die ein Grillfest feierte.
Zu vorgerückter Stunde hatte der Funktionär wieder einmal seine Hände nicht im Griff und belästigte eine Kollegin. Das Opfer wehrte sich vehement, doch der SPÖ’ler ließ nicht locker. Da flüchtete die Parteifreundin unter Protest vom Grillfest.
Drei weitere Opfer des SPÖ-Funktionärs meldeten sich
Es dauerte zwei Jahre, bis sich das SPÖ-Schiedsgericht des Falles annahm. Inzwischen hatten sich drei weitere Opfer des übergriffigen Genossen gemeldet. Das Gericht stellte fest: Die sexuellen Belästigungen haben tatsächlich stattgefunden und der Funktionär habe sich “parteischädigend” verhalten. Und dennoch beließ man es bei einer Rüge, weil diese ausreiche, “um dem Unrechtsgehalt seines Verhaltens zu entsprechen”, berichtet der Kurier.
Ob gegen den Schiedsspruch Einspruch eingelegt wird, ist noch unklar. Geschadet hat er jedenfalls. Während der Frauenbelästiger weiter “ordentliches” SPÖ-Mitglied ist, traten im betroffenen Wiener Bezirk etliche Mitglieder aus.
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