Shitstorm gegen Kogler wegen „Mission Klimaglück“: Menschen haben andere Sorgen
Auf Twitter macht sich Werner Kogler (Grüne) für die „Mission Klimaglück“ stark – und erntet kräftigen Shitstorm. In „Krisen und Kriegen“ will der Vizekanzler „Zuversicht“ geben. Doch viele User sehen nicht, wie diese Mission ihre jetzige Probleme – Stichwort Teuerung – lösen soll. Dass Windräder künftig ganz Österreich mit Strom versorgen, bezweifeln sie auch.
Die Grünen haben eine neue Mission, und für die macht sich auf Twitter auch ihr Obmann Vizekanzler Werner Kogler stark. „Liebe Freundinnen und Freunden, wie starten die Mission Klimaglück“, erklärt er zu Beginn des Videos. Im Hintergrund erklingt fröhliche Musik. Worum also geht es?
„Weil gerade in diesen Kriegs- und Krisenzeiten, wo viele berechtigte Sorgen und manche auch Ängste haben, wollen wir den Menschen auch Mut, Hoffnung und Zuversicht geben können.“ Das Anliegen: „Wir sollten die Chancen des Klimaschutzes nützen. Also: Wir haben keine Zeit zu verlieren, aber Chancen zu gewinnen. Mission Klimaglück heißt für uns: Wir haben eine klare Vision, einen Plan und einen unbändigen Willen.“ Am Ende darf der neue Slogan nicht fehlen: „Wo ein Wille, da ein Windrad.“
„Habt Ihr auch einen Plan für die Mieten?“
Soweit die Worte des Kanzlers. Doch angesichts der konkreten Sorgen und Nöte der Menschen, erscheint einigen diese Vision eher als Flucht – vor den elementaren Herausforderungen zurzeit, als da wären: Teuerung, Energiekrise, Krieg.
„Die Leut können sich das Leben nicht mehr leisten, frieren oder hungern, aber die, die es können und sich ein Klapprad kaufen, bekommen sogar noch 600 € geschenkt. Wie absurd das Ganze ist, geht in meinen Kopf nicht rein!“, klagt ein Twitter-User. Ein anderer fragt rhetorisch: „Ob uns das Klimaglück die Obdachlosigkeit versüßt?“ Ein weitere Twitter-Userin hat eine sehr konkrete Frage an den Vizekanzler. „Habt ihr auch einen Plan, was die Mieten betrifft? Es wird eng. Das Klimaticket kann die Wohnung nicht ersetzen.“
Einer meint sarkastisch: „Da die Niederungen der Tagespolitik, für Weltpolitiker wie Kogler, einfach keine Herausforderungen mehr darstellen, flüchtet man sich eben in Visionen.“ Als so packend erscheint diese Vision einigen aber nicht: „Völlig ernstgemeinte, unironische Frage: Wen soll das abholen? Oder bin ich einfach schon so verknöchert und verbittert?“
Tonnen Beton für Windräder samt Umweltverschmutzung: „Nein danke!“
Auch an der Durchführbarkeit zweifeln einige Kommentatoren. Eine Volkswirtschaft, nur mit Windrädern? Kann das funktionieren? „Wie genau soll der Energiebedarf einer Industrienation samt E-Autos denn mit ein paar Windradln gedeckt werden? und was wenn KEIN Wind geht?“, fragt einer.
Einem anderen gefällt das gar nicht: „Ich denke an die Tonnen Beton für Windräder und die damit verbundene Umweltverschmutzung. Nein danke!“
Schließlich sind da noch jene, die Koglers Vision sehr wohl teilen. Sie glauben nur nicht, dass der Vizekanzler diese Mission auch verwirklichen wird, in dieser Regierung.
Manche sind über das Video schlicht erheitert:
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