Nach massiver Kritik in sozialen Medien hat der Versandhändler Otto ein Kopftuch-Angebot für Kinder zurückgezogen. Politiker und Nutzer warfen dem Unternehmen vor, Symbole des politischen Islamismus zu verbreiten.

Otto stoppt Kinder-Hijab nach Empörungswelle

Das Hamburger Versandhaus Otto hat nach massiver Kritik den Verkauf islamischer Kopftücher für Kinder eingestellt. Ein Hijab für 19,90 Euro hatte auf der Plattform für Aufregung gesorgt – die Produktbeschreibung pries an, Kinder könnten „ungestört spielen und sich frei bewegen, während sie stilvoll bedeckt bleiben“. Auf X trendete „Otto“ mit über 11.000 Beiträgen, fast ausschließlich negativ. FDP-Politiker Gerald Ullrich wetterte: „An diesem Angebot ist alles falsch – Kinder dürfen nicht unter ein Kopftuch gezwängt werden.“ Auch die AfD sprach von einer „Abwärtsspirale“ der Werte.

Symbol des politischen Islamismus

Kritiker sehen im Hijab für kleine Mädchen kein religiöses, sondern ein politisches Symbol, das Kinder sexualisiere und Geschlechterapartheid zementiere. Otto lenkte ein und entfernte das Angebot, doch ähnliche Provokationen haben Tradition: 2021 sorgte das Unternehmen mit einer Gender-Debatte für Wirbel, aktuell sind weiterhin „FCK AFD“-Sticker erhältlich. Die Diskussion über Werte, Integration und die Rolle großer Plattformen ist damit längst nicht beendet.