Aktuell hält die FPÖ mit einem Höhenflug Österreichs Politiklandschaft in Atem. Bei jeder Wahl 2024 konnten die Freiheitlichen satte Zugewinne verbuchen, in vielen Bundesländern wurden und werden die Karten neu gemischt. Und die nächste Landtagswahl steht auch bereits an und zwar am 19. Jänner 2025 im Burgenland.

Hier regiert derzeit SPÖ-Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil mit absoluter Mehrheit. Ob diese in der roten Hochburg Burgenland zu halten ist, wird derzeit von Insidern stark bezweifelt.

Und jetzt wird es interessant: Setzt sich der Trend der Grünen fort, sich zu halbieren, fallen sie im Burgenland aus dem Landtag. Somit wären nur noch drei Parteien im Landtag und es gäbe eine Mehrheit gegen die erfolgsverwöhnte SPÖ.

Der burgenländische ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz.APA/APA/JUDITH HÖGERL

Schwarz-Blau hätten in einem Dreierlandtag eine Mehrheit gegen die Sozialdemokraten. Ob der neue Landeshauptmann Norbert Hofer (FPÖ) oder Christian Sagartz (ÖVP) heißt, wäre nur noch Verhandlungssache. Ob sich die Freiheitlichen auch im Burgenland über so massive Zuwächse wie bei den 2024 geschlagenen Wahlen freuen können, ist freilich nicht sicher, da die ÖVP mit 30,6 Prozent derzeit deutlich auf Platz zwei liegt. Selbst in den Blütezeiten von Jörg Haider und HC Strache kam die FPÖ im Burgenland nicht wesentlich über 15 Prozent hinaus.

Landeshauptmann für Norbert Hofer?

Der FPÖ-Spitzenkandidat für das Burgenland Norbert Hofer.APA/HANS KLAUS TECHT

Ob es tatsächlich zu einer ÖVP-FPÖ-Koalition im Burgenland kommen wird, hängt neben dem Wahlergebnis der Grünen natürlich auch von den Angeboten der SPÖ an die anderen Parteien ab. Beim Thema Migration dürfte der für SPÖ-Verhältnisse als Hardliner zu bezeichnende Doskozil mit beiden Parteien große Schnittmengen haben. Schwieriger schaut es hingegen beim Thema Wirtschaft aus: Doskozil setzt hier auf Verstaatlichung mit einhergehender Verschuldung. Hier müsste ‚Dosko’ eine radikale Kurskorrektur vornehmen, um die Volkspartei zu einer Zusammenarbeit zu bewegen.

Das persönlich gute Verhältnis zwischen Hans-Peter Doskozil und Norbert Hofer könnte für eine Rot-blaue Koalition sprechen, was wiederum sowohl der Wiener als auch der Bundes-SPÖ nicht gefallen dürfte.

Einen Joker hat allerdings die ÖVP: Sie könnte als Zweiter der FPÖ den Landeshauptmann anbieten. Dieses Szenario ist durchaus vorstellbar, da die ÖVP mit der FPÖ einen Neustart für das Burgenland durchsetzen könnte.