So unrealistisch sind die wildesten Schock-Prognosen zum Klimawandel
Bei den Szenarien für den Klimawandel gehen Wirtschaft und Politik immer von den pessimistischsten Berechnungen aus. Obwohl viele davon längst widerlegt sind, nützen sie die Zahlen für ihre eigenen Interessen, wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen.
RCP8.5: Hinter dem Kürzel verbirgt sich politischer Sprengstoff. Es steht für “Repräsentativer Konzentrationspfad 8.5” und zeigt praktisch ein “Worst-Case-Szenario” für das Klima: Demnach steigen aufgrund der Erwärmung die Meeresspiegel bis zum Ende des Jahrhunderts über einen Meter an. Vor allem britische Regierungsstellen nutzen die Hochrechnungen für ihre Klimapolitik, doch von dort wurde es fleißig weitergereicht. Überall in Europa wird das Szenario verwendet, berichtet aktuell die Tageszeitung Die Welt.
Dabei kommen seriöse Wissenschaftler zu ganz anderen Ergebnissen. Selbst wenn die Menschheit bis zum Ende des Jahrhunderts weiter so viel CO2 produzieren würde wie aktuell – was bei der eingeleiteten Energiewende auszuschließen sei – würde nur halb so viel CO2 in die Luft gelangen, wie es das Horror-Szenario RCP8.5 vorrechnet.
Bereits vor acht Jahren hat der Klimaforscher Justin Richie von der University of British Columbia das Szenario anhand des prognostizierten Kohleverbrauchs zerlegt. Demnach müsse die Menschheit täglich ein neues Kohlkraftwerk bauen, um die errechneten Fantasie-Zahlen zu erreichen und den Kohleverbrauch weltweit quasi verdoppeln. Doch darauf deutet wohl nichts hin.
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