Während hinter verschlossenen Türen bereits eifrig sondiert wird, dringen bislang kaum Details über eine künftige Regierungskoalition an die Öffentlichkeit. Nur so viel ist klar: Keiner will mit FPÖ-Chef Herbert Kickl und daher ist der Spielraum gemessen am Wahlergebnis freilich überschaubar.

Als wahrscheinlichste Variante gilt daher ein Dreier-Bündnis mit ÖVP, SPÖ und NEOS oder ÖVP, SPÖ und Grüne, da eine große Koalition mit einem Überhangmandat nur eine hauchdünne Mehrheit im Nationalrat hätte. Das ist vielen Parteigranden freilich zu unsicher.

Doch wie könnte so ein Dreier-Bündnis im Detail aussehen? Ausgerechnet aus dem Berater-Umfeld von Andreas Babler ist jetzt ein entsprechender Entwurf vorgelegt worden.

Rote Pläne: Bildung für NEOS, Babler wäre Sozialminister

In einem Beitrag für das sehr linke “Moment”-Magazin des noch linkeren “Momentum Instituts” skizziert nämlich ausgerechnet Babler-Beraterin Natascha Strobl, die seinen Wahlkampf maßgeblich mitorganisiert hat, nämlich bereits sehr detailliert, wie die Roten gedenken, die Macht im Land künftig aufzuteilen: Sie schreibt dabei von einer “demokratischen Front” gegen die FPÖ und nennt sogar konkrete Ressortzuteilungen: Demnach sollen die Grünen das Klima-Ministerium behalten dürfen, die NEOS würden Bildung bekommen, die SPÖ erhält Soziales und die ÖVP Wirtschaft. “Über anderes wird man ringen müssen (Finanz, Justiz, Inneres)”, schreibt sie außerdem.

“Es darf keine Ego-Trips geben, wie wir es in Deutschland bei der Ampel sehen. Allen muss bewusst sein, dass das wahrscheinlich ihre (bei manchen erste und) letzte Chance ist”, schwört sie hier wohl gezielt NEOS-Sympathisanten ein, dem Kurs zu folgen.

“Es ist für niemanden eine Wunschkoalition, aber es wäre das, was möglich ist. Realistisch, pragmatisch und mit dem Wissen, dass niemand einen Vorteil hat, wenn man scheitert”, so Strobl.

Und sie lässt noch mit einer anderen Aussage aufhorchen: Demnach sollen “Kulturkämpfer”, die aus ihrer Sicht den “demokratischen Diskurs zerstören” künftig kein staatliches Geld mehr erhalten. Diese Aussage ist besonders brisant, weil die Babler-Beraterin zuletzt offensiv gegen große Medien, wie etwa die Kronenzeitung, gewettert hatte und ihnen eine Kampagne gegen den SPÖ-Spitzenkandidaten vorwarf.

Folgt man ihren Ausführungen wird klar, wohin die Richtung unter Rot gehen könnte: Üppige staatliche Förderung für linksaußen Medien, kein Cent mehr für diejenigen, die kritisch über die SPÖ berichten.