SPD-Fraktionschef: „Jesus wäre eindeutig links“
Matthias Miersch sieht in der Bergpredigt eine „linke Botschaft“ und kritisiert die Kirche wegen der Kampagne gegen Juristin Frauke Brosius-Gersdorf.
Für Aufsehen sorgt eine Aussage von SPD-Fraktionschef Matthias Miersch. Im Interview mit dem christlichen Medienmagazin PRO erklärte er, er könne sich Jesus „anders gar nicht vorstellen“ als politisch links. „Jesus hat immer auf die Gemeinschaft gesetzt, auf Solidarität. Und haben Sie mal die Bergpredigt gelesen? Die ist hochpolitisch und heute wäre sie eindeutig links“, so Miersch.
Die SPD-Bundestagsfraktion griff diese Worte umgehend auf und verbreitete auf Instagram das Zitat „Jesus ist ein Linker“.
Kirche in der Kritik
Miersch nutzte das Gespräch auch für einen Seitenhieb gegen die Kirche – im Zusammenhang mit der gescheiterten Wahl von Juristin Frauke Brosius-Gersdorf zur Verfassungsrichterin. Er betonte: „Die Kirche ist politisch, die gesamte Bibel ist hochpolitisch. Und natürlich darf und muss sich Kirche auch einbringen.“ Problematisch sei allerdings, dass kirchliche Vertreter Teil einer Kampagne gegen Brosius-Gersdorf gewesen seien.
Debatte um Kandidatur
Die Union hatte sich vor der Sommerpause geweigert, Brosius-Gersdorf zu wählen – vor allem wegen ihrer Haltung zum Thema Abtreibung. In einem Fachaufsatz hatte die Juristin erklärt, es gebe „gute Gründe“ dafür, dass die Menschenwürde erst nach der Geburt beginne.
Bischof Herwig Gössl hatte die geplante Ernennung als „innenpolitischen Skandal“ bezeichnet. Miersch widersprach: „Frau Brosius-Gersdorf hat an keiner Stelle eine verfassungswidrige Position vertreten. Nach meiner Auffassung ist das, was sie sagt, inzwischen sogar herrschende Meinung.“
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