Sozialdemokrat: „Bei Gas-Stop 5,6 Millionen Jobs weg und Stromrationierung wie in Südafrika“
5,6 Millionen Jobs stehen bei einem Gas-Aus auf dem Spiel: Der ehemalige SPD-Spitzenpolitiker Fritz Vahrenholt räumte in einer TV-Sendung mit „typisch linken“ Thesen zu Klimawandel, Energiekrise und zum Thema „Duschverzicht gegen Putin“ auf. Und er überrascht mit Aussagen zu Atomkraft und warnt vor Stromrationierungen.
„Wir thematisieren nicht die wirklichen Probleme, die wir mit der Energiekriese haben“, sagt der ehemalige sozialdemokratische Umweltsenator Hamburgs, Fritz Vahrenholt (73).
"Preise fliegen uns um die Ohren"
Und der ehemalige Spitzenpolitiker präzisiert: „Wir haben eine Gasknappheit, der folgt eine Stromknappheit und die Preise fliegen uns um die Ohren.“ Besonders hart geht Vahrenholt in der Sendung „Viertel nach Acht“ bei „Bild TV“ mit dem grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck ins Gericht. Dieser wisse natürlich, dass das Gas nun knapp werde und bereite das Volk darauf vor. „Ich erwarte mir aber von einem Wirtschaftsminister, dass er sich um 5,6 Millionen Arbeitskräfte, die am Gas hängen, kümmert“.
"Doppelzüngigkeit" wird bemängelt
Habeck habe ein Problem, er sei ein Grüner und könne nicht aus seiner grünen Mentalität, folgert der ehemalige SPD-Spitzenfunktionär. Darüber hinaus verweist Vahrenholt auch auf die „Doppelzüngigkeit“ in Energiefragen der deutschen Bundesregierung.
Weil man die eigenen Kohlebergwerke nicht reaktiveren könne, hätten diese den kolumbianischen Präsidenten „angebettelt“, dass dieser den Tagebau in dem südamerikanischen Land ausbaue, damit Deutschland zu Kohle komme. Gleichzeitig würden in Deutschland Kohlekraftwerke, etwa in der strukturschwachen, ostdeutschen Lausitz-Region, zugemacht.
Von Moderatorin Nena Schenk auf die derzeit immer wieder postulierte Forderung angesprochen, dass man kürzer Duschen solle, um dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu schaden, sagt der Sozialdemokrat mit einem Augenzwinkern: „Das bringt nur etwas im Promillebereich!“
Schiefergasförderung soll gefördert werden
Und Vahrenholt fordert, dass die Schiefergasförderung in Deutschland vorangetrieben wird. Das Aus der Atomkraft hält er für falsch – die letzten drei Atomkraftwerke im Land dürften nicht abgestellt werden. „Wir können doch nicht ernsthaft glauben, dass wir den Energiebedarf einer so hohen Industriegesellschaft wie wir sie sind, durch Wind und Sonne versorgen können“, fordert der Sozialdemokrat ein Umdenken beim Energie-Mix.
Mit erneuerbaren Energien könne man nur 5-10 Prozent des Energiebedarfes decken. Besonders brisant: Wenn die deutsche Bundesregierung nicht sofort umdenke, werde Deutschland auf den „Status eines Entwicklungslandes“ zurückkehren.
„Wir werden Stromrationierungen bekommen wie in Südafrika“, warnt Vahrenholt. Dabei beruft sich den Chef des Energieunternehmens „EOS“, der sagte, dass man einen Blackout bei nur verhindern könnte, wenn der Strom – im Fall eines Mangels – bewusst zugeteilt wird.
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